Jetzt können Familien ihre persönlichen Sachen aus Häusern holen.
Japan wird einem Medienbericht zufolge ab Freitag die 20-Kilometer-Sperrzone rund um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima durchsetzen. Ministerpräsident Naoto Kan werde dies am Donnerstag bei einem Besuch dort bekanntgeben, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch. Von den Evakuierten werde ein Mitglied pro Familie die Erlaubnis bekommen, zuvor noch persönliche Sachen aus dem Haus oder der Wohnung zu holen. Anschließend dürfe die Zone 20 Kilometer rund um das AKW aber tatsächlich nicht mehr betreten werden. Welche Strafen bei Nichtbefolgen verhängt werden, wurde zunächst nicht bekannt. Auch zur Dauer der Regelung wurden keine Angaben gemacht.
So kaputt ist der Reaktor wirklich.
Diese Drohne machte die Aufnahmen.
Gespenstischer Anblick über die Ruine.
Greenpeace warnt vor extrem hoher Strahlung.
Im Meerwasser rund 300 Meter südlich der Anlage sei eine Konzentration von radioaktivem Jod gemessen worden, die um das 3355-fache über dem zulässigen Höchstwert liegt
An dem Atomkraftwerk waren nach dem schweren Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami vom 11. März mit mehr als 28.000 Toten oder Vermissten die Kühlsysteme ausgefallen.
Die Versuche, sie wieder in Gang zu bringen, mussten allerdings wegen zu hoher radioaktiver Strahlung immer wieder unterbrochen werden.
In Bodenproben auf dem Gelände wurde inzwischen auch hochgiftiges und krebserregendes Plutonium gefunden.
Plutonium hat eine Halbwertzeit von 24.400 Jahren.
© Reuters
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Kan wollte sich bei seinem Besuch am Donnerstag unter anderem mit Evakuierten in Auffanglagern treffen, meldete Kyodo. Viele Menschen hätten bei der Evakuierung außer der Kleidung an ihrem Körper nichts mitgenommen. Durch das verheerende Erdbeben und den darauffolgenden Tsunami vom 11. März war die Atomanlage Fukushima schwer beschädigt worden; es tritt weiter Radioaktivität aus. Trotz der Sperrzone waren immer wieder Menschen an ihren ehemaligen Wohnort zurückgekehrt, um beispielsweise Erinnerungsstücke wie Fotoalben zu bergen.