Ein von den Nazis gestohlenes Gemälde des französischen Malers Auguste Renoir ist am Freitag in Paris für rund 303.000 Euro versteigert worden.
Es war bereits das zweite Mal, dass dieses Gemälde vom Auktionshaus Drouot versteigert wurde. Bei der vorherigen Versteigerung vor zwei Jahren hatte es einen Preis von 332.000 Euro erzielt. Erst nach dem Verkauf von 2023 war das Gemälde mit dem Titel "Wäscherin" in der Kunstwelt aufgefallen und als Beutekunst identifiziert worden.
Ursprünglich hatte es dem jüdischen Kunsthändler Alfred Weinberger gehört, der aus Ungarn stammte und sich in den 20er Jahren in Paris niedergelassen hatte. Während des Zweiten Weltkriegs stahlen die Nazis seine gesamte Sammlung, darunter fünf Gemälde von Renoir und eines von Eugène Delacroix.
Die "Wäscherin", ein 30 mal 35 Zentimeter großes Bild von etwa 1916, zeigt drei Silhouetten von Frauen, die aus farbigen Pinselstrichen bestehen, vor einer Wasserfläche. Nach der Versteigerung von 2023 war eine deutsche Anwaltskanzlei damit beauftragt worden, die rechtmäßigen Eigentümer ausfindig zu machen. Diese boten es nun erneut zum Verkauf an.
Ein zuvor nie ausgestelltes Gemälde Renoirs, das seinen Sohn Jean und dessen Kindermädchen zeigt, war im November bei Drouot für 1,8 Millionen Euro verkauft worden. Das Kindermädchen Gabrielle Renard, das mit 16 Jahren in den Haushalt der Renoirs gekommen war, zählte zu den beliebtesten Modellen des Künstlers. Das Gemälde befand sich zunächst im Besitz der Renoir-Schülerin Jeanne Baudot und wurde dann weitervererbt.