Panne

300 Millionen Inder ohne Strom

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Die Versorgung im Norden war erst nach 6 Stunden wiederhergestellt.

Ein gigantischer Stromausfall hat Montag früh den Norden Indiens einschließlich der Hauptstadt Neu Delhi getroffen. Bis zu 300 Millionen Menschen in neun Bundesstaaten waren stundenlang von der Stromversorgung abgeschnitten. Nach ersten Untersuchungen brach das gesamte Netz im Norden zusammen, weil einige Bundesstaaten mehr Strom abriefen als ihnen zugeteilt war.

Den Behörden zufolge handelte es sich um den schlimmsten Blackout seit elf Jahren. Nach Angaben von Energieminister Sushilkumar Shinde brach das nördliche Versorgungsnetz in der Nacht gegen 2.00 Uhr (Ortszeit) vermutlich wegen Überlastung zusammen. Unzählige Züge fielen aus, bis Dieselloks als Ersatz herbeigeschafft werden konnten. In zahlreichen Städten, darunter auch Neu Delhi, brach der Verkehr zusammen, weil ausgerechnet zur Stoßzeit die Ampeln ausfielen. Zehntausende Städter saßen auch ohne Wasser da, weil die Pumpen ebenfalls meist mit Strom arbeiten.

Ungehinderter Betrieb
In den großen Krankenhäusern und Flughäfen ging der Betrieb dagegen ungehindert weiter - wegen immer wieder vorkommender kurzer Ausfälle bei der Stromversorgung haben die meisten inzwischen Dieselgeneratoren angeschafft.

Betroffen waren neben Neu Delhi unter anderem auch die Staaten Jammu und Kaschmir, Punjab, Rajasthan und Uttar Pradesh - in der gesamten Region leben etwa 28 Prozent der 1,2 Milliarden Inder. Als Notmaßnahme wurden nach Angaben des Energieversorgers PSOC die Stromnetze im Westen und Osten Indiens sowie aus dem Königreich Bhutan angezapft. Gegen 13.00 Uhr Ortszeit war die Versorgung in der Hauptstadt vollständig und im Rest der Region zu 70 Prozent wiederhergestellt.

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