Todes-Drama

36-Jähriger mit Bauchschmerzen im Spital – 3 Tage später ist er tot

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Manuel K. (36) ging mit Bauchschmerzen in die Klinik – wenige Tage später war er hirntot. Vater Ottmar (63) hat eine Strafanzeige gegen das Krankenhaus erstattet.

Baden-Württemberg. Mittags klagte Manuel K. über Bauchschmerzen, die immer stärker wurden. "Am Abend brachten wir ihn in die Klinik im zwölf Kilometer entfernten Dinkelsbühl", erzählt Mutter Diana (61) gegenüber "Bild" über den Anfang der schrecklichen Ereignisse am 4. Oktober 2022. Zunächst hätten die Ärzte im Spital Herzprobleme festgestellt. Manuel wurde ins Krankenhaus nach Rothenburg ob der Tauber verlegt. Hier wurde dann ein Milz-Riss entdeckt.

Der 36-Jährige sei mittags operiert und einen Tag später von der Intensivstation in ein normales Zimmer verlegt worden, erzählt der Vater gegenüber "Bild". Am Abend schien es ihm gutzugehen, erinnert sich Diana. Am nächsten Morgen folgte dann der Schock. Der Mutter des 36-jährigen Spitalspatienten sei telefonisch mitgeteilt worden, dass ihr Sohn wieder auf der Intensivstation liege und auf nichts reagiere.

"Lebenserhaltende Maschine abgestellt"

Im Krankenhaus sei den Eltern gesagt worden, "dass Manuel einen kleinen Schlaganfall hatte und für den Transport ins Ansbacher Krankenhaus ins Koma versetzt worden sei", sagt Vater Ottmar zu "Bild". Erst in Ansbach erfuhren die Eltern, dass Manuel hirntot war. "Eine Woche später fragte man uns, ob wir Manuel für Organspenden freigeben wollen und die lebenserhaltende Maschine wurde abgestellt", so Mutter Diana.

Zunächst sei den Eltern mitgeteilt worden, dass Manuel multiple Schlaganfälle gehabt haben soll. "Später wurde behauptet, dass Manuel einen Herzinfarkt sowie zwei Infarkte an der operierten Milz gehabt habe", erzählt Diana. Entsprechende Unterlagen hätten die Eltern nie erhalten.

"Grober Dokumentationsmangel"

Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen die Rothenburger Klinik wegen Verdachts eines ärztlichen Behandlungsfehlers, stellte das Verfahren aber im vergangenen Mai ein. Doch nach einem erneuten Gutachten schreibt die Krankenkasse AOK jetzt: "Ein grober Dokumentationsmangel liegt vor", wie "Bild" berichtet. 

Vater Ottmar stellte erneut Strafanzeige gegen die Rothenburger Klinik. Die weiteren Ermittlungen führt nun das Fachkommissariat der Kriminalpolizei.

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