Ein 71-jähriger Österreicher wurde in Italien festgenommen, nachdem er 48 Jahre lang auf der Flucht war.
Der damals 23-Jährige soll 1977 gemeinsam mit seinem inzwischen verstorbenen Vater in Ägypten in einen heftigen Streit um ein Grundstück verwickelt gewesen sein. Im Verlauf der Auseinandersetzung kam es zu Handgreiflichkeiten, die tödlich endeten. Das Opfer – ein Ägypter – starb an den Folgen der Verletzungen. Ein ägyptisches Gericht verurteilte den jungen Österreicher in Abwesenheit zu fünf Jahren Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge.
Interpol-Haftbefehl
Der Verurteilte lebte jahrzehntelang unbehelligt in Österreich, ehe nun doch die Handschellen klickten. Der 71-Jährige checkte in einem Hotel an der italienischen Riviera ein, als sein Name durch das Interpol-System überprüft wurde und ein internationaler Haftbefehl schlug an. Das Hotelpersonal informierte umgehend die Polizei. Zunächst konnte der Mann fliehen, kehrte aber wenige Tage später zurück – offenbar in der Annahme, die Gefahr sei vorüber. Doch diesmal warteten die Ermittler bereits auf ihn. Er wurde festgenommen und in die Justizanstalt Marassi in Genua gebracht.
Die italienischen Behörden prüfen nun eine Auslieferung nach Ägypten. Dort droht ihm die Vollstreckung der alten Haftstrafe. Ob die Strafe nach so langer Zeit noch durchgesetzt werden kann, wird derzeit rechtlich geklärt. Der Mann selbst schweigt bislang zu den Vorwürfen.