Interpol-Liste

50 IS-Kämpfer auf Flüchtlingsbooten

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Interpol-Liste von verdächtigten Tunesier veröffentlicht.

Interpol hat eine Liste von 50 mutmaßlichen IS-Kämpfern veröffentlicht, die in den vergangenen Monaten in Italien an Bord von Flüchtlingsbooten angekommen sind und die jetzt versuchen könnten, andere EU-Länder zu erreichen. Dabei handelt es sich um tunesische Staatsbürger, berichtete die britische Tageszeitung "The Guardian" auf ihrer Webseite am Mittwoch.
 

Dem italienischen Innenministerium übermittelt

Die Liste der Verdächtigten wurde dem italienischen Innenministerium am 29. November übermittelt. Dieses habe die Liste den europäischen Anti-Terrorismus-Behörden weitergeleitet. Tausende Tunesier sollen sich laut UNO-Prognosen den IS-Kämpfern angeschlossen haben. Nach den Niederlagen des Islamischen Staates (IS) in Syrien und im Irak sollen viele von ihnen versucht haben, Europa zu erreichen.
 
Vier der verdächtigten Tunesier auf der Interpol-Liste seien bereits den europäischen Anti-Terrorismus-Behörden bekannt, berichtete das Blatt. Einer von ihnen soll die italienisch-französische Grenze überquert und Gard im südlichen Frankreich erreicht haben. Laut Informationen des britischen Blattes sollten die meisten Tunesier im Zeitraum zwischen Juli und Oktober 2017 Sizilien an Bord von Fischerbooten erreicht haben. Innenminister Marco Minniti hatte zuletzt wiederholt vor der Gefahr gewarnt, dass IS-Kämpfer versuchen könnten, an Bord von Flüchtlingsbooten nach Europa zu gelangen.
 
3.000 Tunesier haben seit Juli die Küste nahe der sizilianischen Stadt Agrigent erreicht. Bisher konnten die italienischen Behörden lediglich 400 Migranten identifizieren. Das Blatt zitierte den Staatsanwalt von Agrigent, Luigi Patronaccio, demzufolge es nicht auszuschließen sei, dass sich unter den tunesischen Migranten, die in den vergangenen Monaten auf Sizilien eingetroffen seien, IS-Kämpfer befanden.
 
Laut dem italienischen Innenministerium wurden 2017 5.500 Tunesier nach ihrer Landung in Italien identifiziert. 2.193 wurden mit Flügen aus Palermo in die Heimat zurückgeschickt. Diese werden zwei Mal wöchentlich durchgeführt.
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