Wir sind jetzt Roter Planet

Österreich-Fahne auf dem Mars

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Die Sonde „Insight“ ist gelandet, funktioniert. Jetzt strahlt Rot-Weiß-Rot am Roten Planeten.

Mars. Hintergrund für die spannende Austro-Marsmission: Geophysiker Günter Kargl (52) vom Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) hat an der Entwicklung der Sonde mitgearbeitet (siehe Interview). Er wird auch die Daten auswerten, die „Insight“ in den nächsten zwei Jahren schicken soll. „Das Wichtigste ist“, sagt Kargl zu ÖSTERREICH, „alle Systeme funktionieren. Ein wunderbarer Moment.“ „Insight“ hat die siebenmonatige Reise durchs All und den 19.800 km/h schnellen Eintritt in die Marsatmosphäre gut überstanden.

Österreich-Fahne auf dem Mars
© EPA/NASA

Roboter wird eine Sonde in den Marsboden hämmern

Kamera. Der 360-Kilo-Roboter kann nicht rollen, bleibt fix in Mars-Äquatornähe stehen, schickt Daten. Acht Minuten dauert die Übertragung zur Erde. Eines der ersten Testvideos von „Insight“ war die Flaggenparade: Zu sehen sind die Fahnen jener Länder, die an der Mission beteiligt sind, auch unser „Rot-Weiß-Rot“. Bei dem Bild handelt es sich um das Kalibrierungsbild: „Die Kamera testet damit, ob die Farbeinstellungen an die Lichtverhältnisse am Mars angepasst sind“, sagt Kargl.

Maulwurf. Hauptaufgabe von „Insight“ wird sein, das Innere des Roten Planeten zu erforschen. Der Roboter hat ein Heat Flow and Physical Properties Package (HP3) an Bord. Die Forscher nennen es Marsmaulwurf. Eine Sonde wird fünf Meter tief in den Marsboden gehämmert und wird den Wärmefluss messen.

Austro-Physiker ist Teil der Mission

ÖSTERREICH: „Insight“ ist gelandet. Welche Mars-Rätsel soll der Roboter jetzt lösen?

Günter Kargl: Die Landung war spannend, aber alle Systeme funktionieren ideal, das ist eine große Erleichterung. Schon nach ein paar Stunden kamen die ersten Bilder. Es wird jetzt aber zwei Monate dauern, bis sich unsere HP3-Bohrsonde in den Marsboden vorarbeiten kann. Erforscht werden soll, wie das Innere des Mars aussieht. Als erster Schritt werden nun alle Systeme auf Herz und Nieren getestet, dann werden sie Schritt für Schritt am flachen Marsboden abgesetzt, mobilisiert.

ÖSTERREICH: Was passiert danach?

Kargl: Wir analysieren jedes einzelne Bit, das der Roboter in den kommenden zwei Jahren schicken wird. Unser Team besteht aus 60, 70 Wissenschaftlern. Raumschiff, Flug und Landung machte die NASA, alle Hauptinstrumente kommen aus Europa.

Karl Wendl

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