Freiheitsberaubung

'Open Arms': Justiz ermittelt Richtung Salvini

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Justiz will klären, wer Befehl gab, Rettungsschiff nicht anlegen zu lassen. Salvini wütend.

Für die Flüchtlinge auf dem Rettungsschiff „Open Arms“ ist es eine Erlösung, für Italiens Innenminister Matteo Salvini offenbar eine persönliche Niederlage. 83 Gerettete konnten in Lampedusa von Bord des Schiffes gehen, auf dem viele von ihnen 19 Tage festsaßen. Seit sechs Tagen lag das Rettungsschiff mit anfangs 147 Flüchtlingen an Bord vor Lampedusa, die sizilianische Justiz ordnete angesichts der katastrophalen Zustände an, das Schiff zu evakuieren.

Open Arms
© APA/AFP/ALESSANDRO SERRANO
Dutzende Migranten saßen 19 Tage auf dem Schiff fest.

Ermittlung

Ermittelt wird nun wegen Freiheitsberaubung, und zwar in Richtung Salvini selbst. Die Justiz will klären, wer die Befehle dafür gegeben hat, dem Rettungsschiff zu verweigern, in Lampedusa anlegen zu dürfen. Salvini schäumt. „Wenn jemand denkt, dass er mir mit der x-ten Klage und Forderung nach einem Prozess Angst einjagen kann, irrt er sich“, schrieb er auf Facebook. Der Chef der rechten Lega hatte sich geweigert, das Schiff anlegen zu lassen, obwohl sechs andere EU-Staaten (Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Rumänien, Portugal, Spanien) sich bereit erklärt hatten, die Flüchtlinge aufzunehmen.

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