Ungewöhnliche Infektionshäufung

Affenpocken: Das sind die Symptome der Krankheit

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Offenbar hat sich der Erreger bereits längere Zeit unbemerkt in mehreren westlichen Ländern ausgebreitet, in den vergangenen Tagen waren bereits zahlreiche Nachweise aus Europa und Nordamerika bekannt.

Wien/Berlin. Zunächst war es ein wohl aus Nigeria eingeschleppter Fall in Großbritannien, inzwischen werden aus immer mehr Ländern Nachweise und Verdachtsfälle von Affenpocken gemeldet. Das Ausmaß überrascht und lässt Experten aufmerken werden.  

Was sind die Affenpocken?

Affenpocken sind eine auf ein Virus zurückgehende Erkrankung. Der Erreger wurde erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen - daher der Name Affenpocken. Fachleute vermuten allerdings, dass der Erreger eigentlich in Hörnchen und Nagetieren zirkuliert, Affen gelten als sogenannte Fehlwirte. Das Affenpockenvirus ist auch auf den Menschen übertragbar. 

Das sind die Symptome der Krankheit 

Die kursierende Variante des Affenpocken-Virus ruft nach Angaben der britischen Behörde UKHSA meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Langzeitfolgen wie Vernarbungen und in seltenen Fällen auch Erblindung sind möglich. Es gibt auch seltene tödliche Verläufe.

Die meisten Infizierten stecken sich innerhalb von zehn bis vierzehn Tagen mit den Affenpocken an. Sie sind dann etwa zwei bis drei Wochen erkrankt und auch infektiös.

Erste Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich Hauteffloreszenzen, welche simultan die Stadien Macula, Papula, Vesikula und Pustula durchlaufen und letztlich verkrusten und abfallen. Die Hauteffloreszenzen beginnen häufig im Gesicht und breiten sich dann auf andere Körperteile aus. Insbesondere bei einigen aktuell (Mai 2022) gemeldeten Fällen wurde auch ein Beginn der Effloreszenzen im Urogenital-Bereich berichtet, wie das RKI auf seiner Homepage informiert.

Gibt es eine schützende Impfung?

Eine zugelassene Impfung speziell gegen Affenpocken gibt es nicht. Historischen Daten zufolge schützt aber eine Pockenimpfung gut vor Affenpocken - und das wohl lebenslang. Eine Impfung mit diesem Impfstoff gilt daher als mögliche Maßnahme, um zumindest Kontaktpersonen von Affenpocken-Infizierten zu schützen. Paul Hunter von der Universität of East Anglia zufolge hilft das "ziemlich effektiv". Entsprechende Vorräte sind demnach vorhanden und können bei Kontaktpersonen eingesetzt werden.

Wie wird die Infektion behandelt?

Behandelt werden die Symptome sowie mögliche bakterielle Sekundärinfektionen, eine speziell gegen Affenpocken gerichtete Therapie gibt es nicht.

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