In Frankreich

Alpen-Massaker: Verdächtiger verhaftet

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Die rätselhafte Bluttat beschäftigt Ermittler seit fast eineinhalb Jahren.

Im mysteriösen Vierfachmord in den französischen Alpen ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Annecy vom Dienstag handelt es sich um einen 48-Jährigen, der im ostfranzösischen Departement Haute-Savoie lebt.

Phantombild
Der Mann sei aufgrund von Zeugenaussagen nach der Verbreitung des Phantombildes eines Motorradfahrers festgenommen worden. Dies werde möglicherweise nicht die einzige Festnahme bleiben. Es ist die erste Festnahme in Frankreich in dem Fall.

Die rätselhafte Bluttat beschäftigt Ermittler in Frankreich und Großbritannien seit fast eineinhalb Jahren: Anfang September 2012 waren der aus dem Irak stammende Brite Saad al-Hilli, seine Frau Ikbal, deren Mutter und ein laut Ermittlern zufällig vorbeikommender französischer Radfahrer auf einem Waldparkplatz bei Annecy mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet worden. Die beiden kleinen Töchter der al-Hillis überlebten die Bluttat, eines der Mädchen wurde aber schwer verletzt.

Mehrere Spuren

Die französische Staatsanwaltschaft hatte rund ein Jahr nach den Morden mehrere Spuren verfolgt: Neben Erbstreitigkeiten in der Familie al-Hilli nannte sie auch Industriespionage beziehungsweise Technologietransfer als mögliches Mordmotiv. Die Spur zum in Großbritannien lebenden Bruder des getöteten Familienvaters, der zeitweise verdächtigt worden war, wegen Erbstreitigkeiten ein Mordkomplott gegen Saad al-Hilli geschmiedet zu haben, hatten britische Ermittler im Jänner de facto zu den Akten gelegt.

 Saad al-Hilli arbeitete als Ingenieur im Luft- und Raumfahrtsektor, der französische Radfahrer für eine Nuklearfirma in Frankreich. Gefunden wurden die Leichen von einem britischen Ex-Soldaten, der in der Gegend mit seinem Fahrrad unterwegs war. Die in London ansässigen al-Hillis hatten in der Region Urlaub gemacht.

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