"Killerin mit Engelsgesicht"

Amanda Knox in Italien entlastet

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Amanda Knox soll mit dem brutalen Sex-Mord nichts zu tun haben.

Im Berufungsverfahren gegen die in Italien wegen Mordes verurteilte US-Studentin Amanda Knox haben zwei Zeugen die Angeklagte entlastet. Die 23-jährige Knox und ihr italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito hätten mit dem Mord an der britischen Studentin Meredith Kercher 2007 nichts zu tun, sagten die beiden Kriminellen Mario Alessi und Luciano Aviello am Samstag vor dem Berufungsgericht im mittelitalienischen Perugia aus.

Ein Freund des ebenfalls wegen des Mordes verurteilten Afroitalieners Rudy Guede habe Kercher getötet, sagte der wegen Mordes an einem Kind verurteilte Alessi. Dies habe Guede ihm im Gefängnis erzählt. Alessi hatte dies bereits der Polizei gesagt; Guede selbst dementierte die Angaben. Er wurde wegen seiner Rolle bei der Ermordung von Knox in einem getrennten Verfahren 2008 zunächst zu 30 Jahren Haft verurteilt, in einem Berufungsverfahren wurde die Strafe auf 16 Jahre reduziert. Er soll am 27. Juni in Perugia als Zeuge gehört werden. Aviello, ein Boss der neapolitanischen Mafia Camorra, sagte seinerseits am Samstag aus, sein Bruder habe Kercher bei dem Versuch, ein Gemälde zu stehlen, getötet.

Die aus Seattle stammende Knox und Sollecito waren im Dezember 2009 wegen Mordes an Kercher zu 26 und 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das 21-jährige Mordopfer aus Großbritannien war Anfang November 2007 halbnackt und mit durchschnittener Kehle in dem Haus gefunden worden, das sie gemeinsam mit Knox und zwei Italienerinnen in Perugia bewohnte. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wurde sie ermordet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen.

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