Präsident Rajapakse ging als Verlierer aus den Wahlen hervor.
Bei den Präsidentschaftswahlen in Sri Lanka hat Amtsinhaber Mahinda Rajapakse (Rajapaksa) seine Niederlage eingestanden. Der scheidende Staatschef verneige sich vor den "Wünschen des Volkes" und garantiere eine reibungslose Übergabe der Macht, sagte sein Pressesprecher Vijayananda Herath am Freitag.
Teilergebnisse der Präsidentschaftswahl vom Donnerstag hatten zuvor auf einen Sieg von Herausforderer Maithripala Sirisena hingedeutet. Der 69-jährige Rajapakse war für eine umstrittene dritte Amtszeit in dem südasiatischen Inselstaat angetreten. Es war ein enges Rennen zwischen ihm und dem bisherigen Gesundheitsminister Sirisena (63) erwartet worden.
Nach der Auszählung von fast 600.000 Stimmen lag Sirisena mit 56 Prozent voran, wie die Wahlbehörden am Freitag mitteilten. Demnach kam Rajapakse auf 41 Prozent der Stimmen. Wahlberechtigt waren rund 15 Millionen Menschen, die Beteiligung lag bei geschätzten 75 Prozent.
Sirisena galt jahrelang als enger Mitarbeiter Rajapakses. Im November hatte er seinem Chef unerwartet die Freundschaft aufgekündigt, um bei den Wahlen gegen ihn anzutreten. Der seit zehn Jahren regierende Rajapakse wertete dies als schweren Vertrauensbruch. Er ging als Favorit in die Wahl. Sirisena sollte nach Medienberichten noch am Freitag den Amtseid ablegen.
Dreiviertel der 20 Millionen Einwohner Sri Lankas sind Singhalesen. Sie halten Rajapakse zugute, dass er den jahrzehntelangen Bürgerkrieg gegen tamilische Rebellen 2009 beendete und die Wirtschaft ankurbelte. Menschenrechtler warfen ihm dagegen vor, zu viel Macht im Präsidentenamt zu konzentrieren. Mehrere Brüder Rajapakses bekleideten hohe Regierungsämter.
Sirisena hat eine internationale Untersuchung zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen der Armee während des Krieges gegen die tamilische Rebellenorganisation LTTE (Befreiungstiger von Tamil Eelam) gefordert. Außerdem will er das Parlament stärken und die Macht dezentralisieren.