Griechenland

Anführer von Neonazi-Partei in Haft

Teilen

Griechische Polizei verhaftete Anführer von Neonazi-Partei.

Die griechische Polizei hat den Anführer der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte, Nikos Michaloliakos, verhaftet. Auch ein Parlamentsabgeordneter soll sich in Gewahrsam befinden. Der Partei wird vorgeworfen, hinter dem Mord an einem Musiker zu stecken und rechtsextreme Gewalttaten in ganz Griechenland angestiftet zu haben. Am Donnerstag drohte Michaloliakos an, die Partei werde ihre 18 Abgeordneten aus dem Parlament abziehen und so das politische System destabilisieren.

Polizei sieht Hinweis auf kriminelle Vereinigung
Ermittler im Auftrag des griechischen Verfassungsgerichtes wollen aus abgehörten Telefongesprächen Beweise gesammelt haben, dass die Parlamentarier der Goldenen Morgenröte an kriminellen Aktivitäten beteiligt waren. Aussagen von Mitgliedern böten zudem Hinweise darauf, dass es eine klare Befehlskette in der Partei gebe - damit könnte sie als kriminelle Organisation verfolgt werden. Das berichtete die Zeitung "Kathimerini" unter Berufung auf Behördenquellen am Freitag.

Haftbefehle für dutzende Funktionäre
Die griechische Polizei hat Haftbefehle für dutzende Funktionäre und Parteimitglieder der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte vorliegen, sagte ein Sprecher Samstagfrüh. Unter den bisher Verhafteten befindet sich neben Anführer Nikos Michaloliakos auch Parteisprecher und Parlamentarier Ilias Kasidiaris. Die Behörden suchen zumindest drei weitere Parlamentarier. "Die Demokratie hat die Mittel, sich zu verteidigen", sagte Regierungssprecher Simos Kedikoglou dem Fernsehsender Skai kurz nach den Verhaftungen.

Griechische Justizminister sagte Neonazis faires Verfahren zu
Der griechische Justizminister Haralambos Athanassiou hat den verhafteten Abgeordneten und Funktionären der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte ein faires Verfahren zugesichert. "Die Demokratie in Griechenland ist stark", sagte der Minister Samstagvormittag nach einem Treffen mit Ministerpräsident Antonis Samaras und dem Minister für Öffentliche Sicherheit, Nikos Dendias.


Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.