Angela Merkel will weiterregieren und polarisiert damit das ganze Land.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel strebt eine vierte Amtszeit als Regierungschefin an. Die CDU-Vorsitzende bestätigte am Sonntag in Berlin, dass sie ihre Partei als Spitzenkandidatin in den Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr führen will. Sie habe über die Entscheidung lange nachgedacht. Sie strebt nach eigenen Worten eine volle Amtszeit bis zum Jahr 2021 an.
"Harte Zeiten"
Ihre Entscheidung für eine erneute Kanzlerkandidatur hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel nach eigenen Angaben auch wegen der schwierigen europäischen und internationalen Lage getroffen. "Wir haben schon harte Zeiten", sagte Merkel am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". "Das hat ja für mich auch eine Rolle gespielt."
Sie habe sich gefragt, ob sie noch die Kraft und Gesundheit für solche Auseinandersetzungen habe. Allerdings habe sie dann auch entschieden, dass sie nicht einfach sagen könne, ihr sei nun alles zu kompliziert. Sie könne einiges dazu beitragen, um deutlich zu machen, dass ein starkes Europa in deutschem Interesse sei.
Sie könne auch mit anderen "mühselig Kompromisse und Fortschritte erzielen", betonte die Kanzlerin. "Grotesk ist (aber), wenn jetzt so getan wird, als wäre ich jetzt die letzte Säule. Das ist grotesk und absurd", sagte sie. Hintergrund sind US-Medienberichte, dass Merkel nach dem Amtsende von US-Präsident Barack Obama die verbliebene Hauptvertreterin der freien, liberalen westlichen Demokratien sei.
"Phrasen ohne Inhalt"
Der TV-Auftritt von Merkel sorgte dabei für einige Aufregung. In einem anschließenden Gespräch ging der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz mit der Kanzlerin hart ins Gericht. Merkel habe nur „Phrasen ohne Inhalt“ geliefert. Besonders ärgerte den Analytiker die Aussage der Kanzlerin, sie wolle dem Land etwas geben. Dies sei nichts anderes als eine „narzisstische Aussage“ so Maaz. Die Kanzlerin sei besser beraten, rasch zurückzutreten und ihr Amt zu übergeben.