Mindestens neun Menschen verletzt

Angestellter erschoss in US-Bank vier Menschen

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Bei einem erneuten Schusswaffenangriff in den USA hat ein Bankangestellter an seinem Arbeitsplatz vier Menschen getötet.

Zudem habe der 23-Jährige bei der von ihm live ins Internet übertragenen Tat neun Menschen verletzt, teilte die Polizei von Louisville im US-Bundesstaat Kentucky mit. Der Täter sei von herbeigeeilten Polizisten erschossen worden. Ihm war laut einem Medienbericht gerade gesagt worden, dass er seinen Job verliert.

Anrufer hätten Montag früh gemeldet, dass ein "aktiver Angreifer" in die Old National Bank im Zentrum von Louisville eingedrungen sei, teilte die Polizei mit. Die Beamten seien "innerhalb von Minuten" vor Ort gewesen. Der Verdächtige habe auf die Polizisten geschossen, sagte Polizeichefin Jacquelyn Gwinn-Villaroel. Die Beamten hätten das Feuer erwidert und den 23-Jährigen erschossen.

"Seine Waffe war ein Gewehr"

"Seine Waffe war ein Gewehr", sagte die Polizeichefin. "Der Verdächtige hat live gestreamt." Zum möglichen Motiv des Mannes machte sie keine Angaben. Der Fernsehsender CNN berichtete aber unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass dem 23-Jährigen gerade gesagt worden war, dass er seinen Job verliere.

Angestellter erschoss in Bank in den USA vier Menschen

 

Ein CNN-Reporter berichtete zudem, einige Überlebende hätten sich in den Tresorraum retten und von dort die Polizei kontaktieren können. Ein Zeuge sagte einem örtlichen Fernsehsender, er habe gesehen, wie ein Mann mit einem "Sturmgewehr" das Feuer eröffnete. Bei den Todesopfern handelte es sich laut Polizei um drei Männer und eine Frau im Alter von 40 bis 64 Jahren. Drei der Verletzten schwebten zunächst noch in Lebensgefahr.

Beshear: "Das ist schrecklich"

Der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, sagte, zwei der Toten seien enge Freunde von ihm gewesen. Eine weitere Person, mit der er befreundet sei, werde derzeit noch im Krankenhaus behandelt. "Das ist schrecklich", sagte der Demokrat, der mit den Tränen kämpfte.

US-Präsident Joe Biden zeigte sich angesichts der erneuten "sinnlosen" Tötungen frustriert. "Zu viele Amerikaner bezahlen für den Preis der Untätigkeit mit ihrem Leben", schrieb er im Onlinedienst Twitter. "Wann werden die Republikaner im Kongress handeln, um unsere Gemeinschaften zu schützen?" Biden hat wiederholt schärfere Maßnahmen gegen Waffengewalt gefordert.

Das Waffenrecht ist in den USA ein höchst umstrittenes Thema. In dem Land, in dem das Recht auf Waffenbesitz in der Verfassung verankert ist, gibt es Schätzungen zufolge mehr als 393 Millionen Schusswaffen im Besitz der Bevölkerung. Damit kommen auf 100 Einwohner 120 Schusswaffen. Laut der spezialisierten Website Gun Violence Archive wurden im vergangenen Jahr mehr als 20.200 Menschen durch Schusswaffen getötet, Suizide nicht eingeschlossen.

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