Jemen

Anschlag auf britischen Botschafter

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Selbstmordattentäter sprengte sich in der Nähe der Botschaft in die Luft.

Ein Selbstmordattentäter hat am Montag versucht, den britischen Botschafter im Jemen zu töten. Allerdings starb nur der Terrorist, als er auf einer Straße unweit der britischen Botschaft in Sanaa einen Sprengstoffgürtel zündete, kurz bevor der Diplomat Tim Torlot (52) die Stelle passierte. Das berichteten Beamte des jemenitischen Innenministeriums.

Die Explosion war nach Angaben von Augenzeugen so heftig, dass der Kopf des Terroristen vom Rumpf abgetrennt und auf das Dach eines nahe gelegenen Hauses geschleudert wurde. Die Augenzeugen sagten, der Terrorist sei jung gewesen und habe eine braune Schuluniform getragen. Er hatte sich für den Anschlag eine rund zwei Kilometer von der Botschaft entfernte Straße ausgesucht, in der Autofahrer aufgrund von Bauarbeiten langsam fahren mussten.

Warnung vor Reisen in den Jemen
Die britische Botschaft wurde bis auf weiteres geschlossen. Das Außenministerium in London warnte nach der Attacke wegen der Gefahr von Terroranschlägen vor Reisen in den Jemen: "Wir raten allen britischen Staatsangehörigen, sich unauffällig zu verhalten und wachsam zu sein."

Die Polizei riegelte den Bereich um die britische Botschaft ab. Die Landesvertretung befindet sich im Viertel Nokom, in der Nähe eines bei westlichen Gästen beliebten Hotels. Wegen Anschlagsdrohungen durch das Terrornetzwerk Al Kaida waren Anfang des Jahres die britische, die französische und die US-Botschaft vorübergehend geschlossen worden.

Mehr Al-Kaida-Terroristen
Alle westlichen Botschaften in Sanaa sind wegen der hohen Terrorgefahr schon seit Jahren hinter hohen Mauern und Betonblöcken versteckt. Die Aktivitäten der Al-Kaida-Terroristen im Jemen nehmen seit etwa zwei Jahren zu. Um dem gewachsenen Fahndungsdruck in der Heimat zu entgehen, haben sich in dem südarabischen Land auch einige Terroristen aus dem benachbarten Saudi-Arabien niedergelassen.

Im März 2009 hatte sich ein Terrorist in Sanaa neben einer Delegation von Ermittlern aus Südkorea in die Luft gesprengt. Auch damals war nur der Attentäter gestorben. Die Ermittler waren damals nach Sanaa gekommen, um einen Terroranschlag in der jemenitischen Provinz Hadhramaut zu untersuchen, bei dem vier koreanische Touristen getötet worden waren.

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