Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Halle spricht von 'zu langsamer Reaktion'.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde der ostdeutschen Stadt Halle, Max Privorozki, hat der Polizei eine zu langsame Reaktion beim versuchten Anschlag auf die Synagoge vorgeworfen. "Die waren zu spät vor Ort", sagte Privorozki in einem Video, das am Mittwoch vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus auf Twitter veröffentlicht wurde.
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Mindestens 10 Minuten hätten sie gebraucht, als er angerufen und gesagt habe: "bewaffneter Anschlag gegen die Synagoge". Privorozki machte deutlich, dass mehrfach auch im Bundesland Sachsen-Anhalt der Wunsch nach Polizeischutz für Synagogen geäußert worden sei - "genauso wie in großen Städten wie Berlin, München Frankfurt".
Privorozki berichtete, dass in der Gemeinde 51 Menschen waren - das habe die Polizei bei der späteren Evakuierung erzählt. Neben Gemeindemitgliedern war nach seiner Darstellung auch eine Gruppe junger US-Amerikaner bei der Feier zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur dabei.
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Leute haben sich in Synagoge verbarrikadiert
Der Gemeinde-Vorsitzende erzählte: "Wir haben zuerst Schüsse gehört." Ein Sicherheitsmann und er hätten dann über den Monitor einer Kamera gesehen, wie jemand, der wie ein Spezialeinheitsoldat gekleidet gewesen sei, jemanden erschossen habe. Danach habe er gegen die Tür geschossen.
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Die Leute hätten sich in der Synagoge verbarrikadiert. Beide Eingangstüren seien verbarrikadiert gewesen, mit Möbeln, mit allem Möglichen - für den Fall, dass der Täter die Außentür aufgebrochen hätte. Gott sei Dank habe er dies aber nicht geschafft, so Privorozki.