Drei Explosionen in Lahore forderten mindestens 143 Verletze.
Bei der Explosion von drei Sprengsätzen in der ostpakistanischen Stadt Lahore sind am Mittwoch mindestens 18 Menschen getötet worden. Mindestens 143 weitere Menschen wurden dabei verletzt, wie ein Vertreter der Stadtverwaltung in Lahore mitteilte. Nach Angaben des Polizeichefs der Provinz Punjab, Tariq Saleem Dogar, waren für zwei der drei Explosionen Selbstmordattentäter verantwortlich.
Explosionen bei Prozession
Die Polizei in Lahore teilte mit, dass
sich die Explosionen während einer Prozession schiitischer Muslime ereignet
hätten. Augenzeugen berichteten, ein Selbstmordattentäter habe sich mitten
in der Menschenmenge in die Luft gesprengt. Etwa 15 Minuten später habe es
eine weitere Explosion gegeben, dann noch eine. Kurz darauf zündeten
aufgebrachte Massen eine Polizeiwache und Autos an. Einige Polizisten wurden
verprügelt. In Pakistan gehört eine Minderheit von 20 Prozent der
Bevölkerung der schiitischen Glaubensrichtung des Islam an, die Mehrheit
sind Sunniten.
Pakistan wird seit rund drei Jahren von einer Welle blutiger Anschläge erschüttert, hinter denen meist Mitglieder der pakistanischen Taliban, Al-Kaida oder anderer radikalislamischer Gruppierungen vermutet werden. In den vergangenen Monaten wurde dabei immer wieder Lahore, die zweitgrößte Stadt des Landes, ins Visier genommen. Im Juli wurden durch einen doppelten Selbstmordanschlag 43 Menschen getötet. Ende Mai kamen bei zeitgleichen Anschlägen auf zwei Moscheen mehr als 80 Menschen ums Leben.