Der Konflikt mit Armenien spitzt sich wieder zu.
Im Streit um die von Armenien kontrollierte Region Berg-Karabach hat Aserbaidschan offen mit dem Abschuss von Flugzeugen gedroht. Wer die Hauptstadt Stepanakert in dem Konfliktgebiet anfliege, riskiere eine Attacke. Das sagte der aserbaidschanische Luftfahrtchef Arif Mamedow am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax in der Hauptstadt Baku.
Bald wieder Flugbetrieb in Stepanakert
Der Flugbetrieb in Stepanakert soll nach jahrzehntelanger Unterbrechung im Mai wieder aufgenommen werden. Armenien hatte nach einem Krieg mit Aserbaidschan in den 1990er Jahren die Kontrolle über Berg-Karabach erlangt.
Aserbaidschan sehe den Luftraum über Stepanakert als geschlossen an, sagte Mamedow. Daher sei jedes Flugzeug über Berg-Karabach für die Führung in Baku ein "Störfaktor".
Drohgebärden und Annäherungsversuche
Die verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan versuchen derzeit parallel zu ihren Verbalattacken einen Annäherungsversuch unter Vermittlung Russlands. Während der Sowjetherrschaft war das mehrheitlich christliche Berg-Karabach dem muslimisch geprägten Aserbaidschan zugeschlagen worden - für das ebenfalls meist christliche Armenien ein Unrecht. Aserbaidschan beruft sich auf das Völkerrecht, wonach die Region zu seinem Gebiet gehöre.
Geschichte der Kriege
Schon 1918-20 und nach dem Zerfall der Sowjetunion 1992-94 führten Baku und Eriwan Kriege gegeneinander wegen der von Aserbaidschan geografisch umschlossenen und völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörenden Armenier-Region, die Armenien seit dem letzten Krieg mit rund 30.000 Toten besetzt hält. Immer wieder kommt es auch heute noch zu blutigen Zwischenfällen. Das öl- und gasreiche Aserbaidschan rüstet auf.