Philippsburg 2 abgeschaltet

Atomkraftwerk am Silvesterabend vom Netz gegangen

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Bis Ende 2022 sollen in Deutschland die noch verbliebenen sechs Atomkraftwerke stillgelegt werden.

Berlin. Das Atomkraftwerk Philippsburg 2 ist am Silvesterabend vom Netz gegangen. Der Abschaltvorgang sei wie geplant und ohne Besonderheiten verlaufen, teilte der Energiekonzern EnBW am Dienstagabend mit. Damit treibt der Versorger den beschleunigten Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie voran. Der Meiler wurde gegen 18.55 Uhr (MEZ) abgeschaltet und vom Netz genommen.

Anfang 2020 soll mit den ersten Vorbereitungen für den Rückbau begonnen werden. Der Abriss wird zehn bis 15 Jahre dauern. Einiges kann recycelt werden, der hoch radioaktive Schrott muss für Tausende Jahre sicher gelagert werden. Bis Ende 2022 sollen in Deutschland die noch verbliebenen sechs Atomkraftwerke der Energiebetreiber E.ON, RWE und EnBW stillgelegt werden.

Deutsche Regierung beschleunigt Atom-Ausstieg

Die deutsche Regierung hatte nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 den beschleunigten Ausstieg aus der Technologie beschlossen. Für die sieben ältesten deutschen AKW und den Pannen-Meiler in Krümmel bedeutete dies das sofortige Aus, später folgten nach einem festgelegten Zeitpunkt die Atomkraftwerke Gundremmingen B und Grafenrheinfeld.

Nach dem Aus für Philippsburg 2 sollen drei weitere Kernkraftwerke bis Ende 2021 abgeschaltet werden, bis Ende 2022 dann die Anlagen Neckarwestheim 2, Isar 2 und Emsland.
 
Insgesamt ist die Bedeutung der Kernenergie für die Stromerzeugung in Deutschland deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Branchenverbandes BDEW kamen Atomkraftwerke 2019 auf einen Anteil von rund zwölf Prozent - im Jahr 2000 waren es 30 Prozent. Der Anteil der erneuerbaren Energien sei im gleichen Zeitraum von sieben auf etwa 40 Prozent in die Höhe geschossen.
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