5.347 Personen evakuierte Deutschland aus Kabul.
Auch nach dem Abschluss der Evakuierungsmission will die deutsche Bundesregierung den in Afghanistan verbliebenen Deutschen, afghanischen Ortskräften oder gefährdeten Personen helfen. Das kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin an. Die Zahl der noch im Land befindlichen Ortskräfte und identifizierten Personen zur Ausreise verändere sich aber stetig und betrage mehr als 10.000, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes mit.
Innenministerium
Man könne derzeit nicht sagen, wie viele der Menschen möglicherweise schon auf andere Weise ausgereist seien. Die Zahl der Deutschen in Afghanistan schätze man auf etwa 300. Das Innenministerium versicherte, dass alle Personen auf der Liste des Auswärtigen Amtes eine Einreisegenehmigung nach Deutschland bekämen.
Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums wurden über die Luftbrücke insgesamt 5.347 Personen aus Afghanistan evakuiert. Sie kämen aus mindestens 45 Ländern, sagte eine Sprecherin. Darunter seien rund 500 Deutsche und 4.000 Afghanen gewesen. Man versuche nun, eine weitere Ausreise entweder über den Landweg oder aber den Weiterbetrieb des zivilen Flughafen in Kabul zu ermöglichen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Dazu würden auch die Konsulate in den Nachbarstaaten personell verstärkt.
Desinformation
Er wies darauf hin, dass bereits in den Monaten vor dem Fall Kabuls 1.900 Ortskräfte ausgeflogen worden seien, bei denen man eine Gefährdung gesehen habe. In den vergangenen Tagen habe sich in Kabul der Trend verstärkt, dass die dort noch verbliebenen Deutschen von unbekannter Seite aufgefordert würden, sich an bestimmten Plätzen in Kabul einzufinden. Das Auswärtige Amt warne vor diesen Fällen der Desinformation.