Mittels der Dokumente hoffe man, die Mentalität der Täter besser erforschen zu können.
Erstmals hat die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz in Polen private Post eines SS-Mannes für seine Archivsammlung erhalten. "Bisher hatten wir kein Beispiel von privater Korrespondenz, die ein Mitglied des SS-Personals im Konzentrationslager Auschwitz an Familie oder Bekannte geschickt hätte", sagte Wojciech Plosa, Direktor des Museumsarchivs.
Der Brief sei auf den 1. April 1944 datiert. Darin sende der SS-Mann Stefan Dilmetz Ostergrüße an seinen Bekannten Ludwig Fitterling, einen weiteren SS-Mann. Der Spender des Briefes wolle anonym bleiben, wie es hieß.
Das Museum in der Nähe des südpolnischen Krakau hatte im Jänner zur Mithilfe bei der Suche nach Dokumenten und Fotos ehemaliger Wachmänner des Konzentrationslagers aufgerufen. Mittels der Dokumente hoffe man, die Mentalität der Täter besser erforschen zu können, wie es hieß. Man wolle nachfolgende Generationen effektiver vor Gefahren von Populismus und Fremdenfeindlichkeit warnen können. Unter nationalsozialistischer Herrschaft waren im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen vergast, zu Tode geprügelt oder erschossen worden oder an Krankheiten und Hunger gestorben.