Im Drogenkrieg in Mexiko werden nun unkonventionelle Mittel eingesetzt.
Um Gegner auf eine falsche Fährte zu locken, setzt eine mexikanische Drogenbande auf die Reize "junger und hübscher Frauen". Rogelio Amaya von der Bande La Linea, die zum berüchtigten Juarez-Kartell gehört, sagte in einem Fernsehinterview am Dienstag, seine Organisation beschäftige etwa 30 Frauen "von angenehmer Erscheinung" im Alter zwischen 18 und 30 Jahren mit dem Ziel, "das Misstrauen des Feindes zu zerstreuen". Die meisten von ihnen seien bereits wiederholt für Mordaufträge eingesetzt worden. Die Frauen arbeiteten "wie die Männer", benutzten dieselben Fahrzeuge und dieselben Waffen, führte Amaya aus.
28.000 Tote seit Ende 2006
Im Drogenkrieg in der mexikanischen
Grenzstadt Ciudad Juarez, in der das gleichnamige Drogenkartell besonders
aktiv ist, kamen allein zwischen Montagabend und Dienstagmittag rund ein
Dutzend Menschen ums Leben, wie der zuständige Staatsanwalt mitteilte. Von
einer auffälligen Tatbeteiligung gutaussehender Frauen wurde bisher nichts
bekannt.
Seit Ende 2006 hat der blutige Krieg der rivalisierenden Drogenkartelle in Mexiko offiziellen Angaben zufolge bereits mehr als 28.000 Menschen das Leben gekostet. Mexikos Präsident Felipe Calderon hat 50.000 Soldaten zur Bekämpfung der Drogenkriminalität in den Einsatz geschickt.