Europol warnt

Bericht über Grenzkontrollen überrascht

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Strenge Grenzkontrollen würden laut Europol den falschen helfen. 

Menschenschmuggler profitieren einem Bericht von Europol zufolge von den strengen Grenzkontrollen in Europa. Die Schlepper gingen immer professioneller und rücksichtsloser vor, heißt es im Jahresbericht des Europäischen Zentrums zu Menschenschmuggel (EMSC) bei Europol, der am Freitag in Den Haag vorgelegt wurde.

"Mit den verbesserten Grenzkontrollen werden die Migranten davon abgehalten, auf eigene Faust die Grenzen illegal zu überqueren und begeben sich in die Hände von Schleppern, die das Leben der Migranten ernsthafter Gefahr aussetzen", heißt es in der Einleitung des Berichts. Innerhalb des Schengen-Raums haben Österreich, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Schweden sowie das Nicht-EU-Land Norwegen erneut Grenzkontrollen eingeführt.

Die EU-Kommission drängt auf ein baldiges Ende, während Österreich und Deutschland auf einer Verlängerung beharren. Die aktuelle Frist läuft am 12. Mai aus.

Menschenschmuggel sei sehr gewinnbringend, teilte das Zentrum mit. Die Syndikate gingen ein geringes Risiko ein, entdeckt und bestraft zu werden.

2017 seien rund 204.700 illegale Zuwanderer entdeckt worden - nach 511.000 im Vorjahr. Der weitaus größte Teil, rund 120.000, kam dem Bericht zufolge über Libyen in die EU. Über die Route im westlichen Mittelmeerraum reisten vor allem Marokkaner, Algerier und Bürger von Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) ein.

Die Schmuggler bieten dem Bericht zufolge ihre Dienste vor allem auf sozialen Netzwerken an. Dabei lockten sie etwa mit Rabatten für Gruppen und verkauften "Gesamtpakete" inklusive Ticket und Pass. Die Verstecke würden auch immer lebensgefährlicher. So seien Migranten etwa hinter dem Motor eines Lkw entdeckt worden.

"Rücksichtslose und gewalttätige Verbrecher liefern immer mehr Schmuggel-Dienste an illegale Migranten, um Grenzkontrollen, Migrationsregeln und Visa-Bestimmungen zu umgehen", betonte der Chef des Zentrums, Robert Crepinko.

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