Bericht enthüllt

Besatzung verliert Kontrolle: Beinahe Flugkatastrophe

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Ein erster Zwischenbericht zeigt, wie ein Frachtflugzeug in Frankfurt in Schwierigkeiten geriet und die Besatzung kurzzeitig die Kontrolle über den Jet verlor. Die Piloten konnten die Maschine 179 Meter vor dem Boden abfangen.

Deutschland. Ein Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zeigt, dass eine Boeing 767 von "Latam Cargo" am 20. Juni nur knapp einer Katastrophe entging. Die Maschine war mit 20 Tonnen Kerosin und 20,5 Tonnen Fracht an Bord auf dem kurzen Charterflug von Amsterdam nach Frankfurt. In der Umgebung der deutsche Stadt gab es an jenem Abend Gewitter. Wie ein BFU-Bericht zeigt, lief bei dem Flug einiges schief.

Die Crew, bestehend aus drei Piloten, verlor um 19.52 Uhr und 30 Sekunden in einer Höhe von knapp 244 Meter über dem Meeresspiegel durch einsetzenden Regen Sicht. Der Kapitän übernahm die Steuerung. Sechs Sekunden später verloren die Piloten die Sicht auf die Piste, brachen den Anflug auf einer Höhe von 208 Metern ab und starteten durch, berichtet "Aerotelegraph". Kurz darauf gab es eine Warnung vor Scherwinden (Anm. plötzliche und scharfe Änderungen der Richtung und/oder der Geschwindigkeit des Windes). Der Kapitän reagierte, ließ den Jet steigen und gab maximalen Schub. 

Besatzung verliert Kontrolle

Bei einer Höhe von 867 Meter betrug der Längsneigungswinkel nur noch plus 16 Grad, der Anstellwinkel dafür plus 20,92 Grad. Das Hauptfahrwerk war ausgefahren. Die minimal angezeigte Fluggeschwindigkeit lag nur noch bei 86 Knoten. Es gab eine Warnung vor drohendem Strömungsabriss, die Steuerknüppel vibrierten als Überziehwarnung (Anm. genannt Stick Shaker).

Laut BFU verlor die Flugbesatzung kurz danach "zeitweise die Kontrolle über das Luftfahrzeug". Es folgte ein rasanter Sinkflug auf eine Höhe von 583 Meter über Meereshöhe oder 179 Meter über Boden. Die Crew stabilisierte die Frachtmaschine auf einer Höhe von 179 Meter über Boden. Die Maschine gewann wieder an Höhe und Geschwindigkeit. In Absprache mit der Flugsicherung stieg die Maschine zuerst auf 1.524 und dann auf 2.734 Meter. Nun leitete die Crew einen erneuten Anflug ein und landete schließlich um 20:29 Uhr.

Am Flugzeug lagen laut technischen Unterlagen vor dem Flug keine relevanten technischen Mängel vor. "Latam Cargo" führte danach eine Untersuchung der Landeklappen durch – auch hier wurden keine Beschädigungen festgestellt. "Der BFU liegen Informationen vor, dass zum Ereigniszeitpunkt andere anfliegende Luftfahrzeuge den Anflug ebenfalls abbrachen und ein Durchstartmanöver, aufgrund von Windshear Warnungen, einleiteten", heißt es im Zwischenbericht.

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