Ein peinlicher Seitensprung wird zur Staatsaffäre – mit Nachbeben bis ins Oval Office.
Washington. Der Showdown zwischen dem Tech-Titanen und dem Tabloid fesselt Amerika: Amazon-Chef Jeff Bezos, mit 137 Milliarden Dollar Vermögen Nr. 1 im Reichen-Ranking, bezichtigt den National Enquirer der Erpressung. Das Drama: Zuerst enthüllte das Klatschblatt die Bezos-Sexaffäre mit Ex-TV-Moderatorin Lauren Sánchez, samt lüsterner Sexting-SMS. Das kostete ihm die Ehe.
Doch der Sexskandal wurde zur potenziellen Polit-Bombe: Enquirer-Herausgeber David Pecker nämlich ist ein Freund des US-Präsidenten, die Postille ist praktisch ein Kampfblatt für Donald Trump. Der hasst Bezos als Besitzer der Washington Post, die Trump täglich durch den Reißwolf dreht. Der Verdacht lag nahe, dass Trump dem Amazon-Krösus die Bluthunde des Enquirer auf den Hals gehetzt haben könnte. Genau das wollte Bezos mithilfe von Privatdetektiven herausfinden. Vor allem: Wie kam das Blatt ans Private ran? Und wer steckte dahinter? Der Enquirer reagierte mit glatter Erpressung: Chefredakteur Dylan Howard verlangte, Bezos solle seine Ermittlungen sofort einstellen, andernfalls würden weitere Nacktfotos publiziert.
Bezos machte Flucht nach vorne bei Sex-Affäre
Erpressung. Bezos jedoch ging selbst an die Öffentlichkeit – mit einer Breitseite gegen Enquirer-Boss und Trump-Freund Pecker: In einem Blog publizierte er die Erpressungs-E-Mails, mit allen hochnotpeinlichen Details der exakt beschriebenen Sexting-Aufnahmen. Beispiel: „Mr. Bezos ohne Hemd, seine halb aufgerichtete Männlichkeit drückt gegen den Reißverschluss.“
Bezos schrieb: Klar wäre das „peinlich“, aber wenn sich nicht er gegen solche Erpresser-Methoden zur Wehr setzen könnte, wer sonst? Die brisanteste Frage jetzt: Waren US-Geheimdienste, vielleicht sogar im Auftrag von Trump, involviert beim Ausspionieren von Bezos?
So reagierte Bezos auf Erpressung
Amazon-Chef Jeff Bezos wirft dem „National Enquirer“ Erpressung vor: „Natürlich will ich keine persönlichen Fotos veröffentlicht sehen, aber ich werde auch nicht bei ihren allseits bekannten Erpressungsmethoden mitmachen, bei ihren politischen Gefälligkeiten, politischen Attacken und Korruption“, so Bezos.
Liebe vorbei? Bezos und TV-Star halten Distanz
Die Affäre wurde zum Image-GAU für den Amazon-Boss: Bleibt er allein zurück?
Seattle. Ist die Affäre, die Amazon-Chef Jeff Bezos die Ehe und eventuell die Hälfte seines Vermögens kosten könnte, schon wieder zu Ende? Bezos und die Helikopter-Pilotin Lauren Sánchez hätten sich seit 28 Tagen nicht mehr gesehen, so die New York Post. Es kann sein, dass Bezos neue Bilder der hochnotpeinlichen Romanze verhindern wollte. Gemunkelt wird unterdessen, ob der Bruder von Sánchez, ein Trump-Anhänger, die Liebes-SMS der Zeitung zugespielt haben könnte.
H. Bauernebel