Analyse am Weekend

Biden: Bleibt alles weiter beim ALTEN?

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18 Monate sind es bis zur nächsten US-Wahl: Es fliegen schon jetzt die Fetzen.

Washington. Gerade formieren sich die Kandidaten: Diese Woche machte US-Präsident Joe Biden seine Kandidatur zur Wiederwahl offiziell. Amerikas ältester Präsident hat auch mit 80 keine Lust auf die Pension. Obwohl 70 Prozent sie begrüßen würden (siehe unten). Bei den republikanischen Anwärtern liegt derzeit Donald Trump vorne.

Bei US-Wahlen werden zuerst in Vorwahlen die Präsidentschaftskandidaten der Parteien gewählt. Für Biden eine Formsache: Es sind keine ernsthaften Rivalen in Sicht. Bei den Konservativen hat Trump starken Gegenwind: In Kürze soll Florida-Gouverneur Ron DeSantis in den Ring steigen. Er kann gefährlich werden. Im Rennen ist auch Trumps Ex-Botschafterin bei der Uno, Nikki Haley. Weitere Kandidaten werden erwartet. Trump poltert schon längst – vor allem gegen DeSantis.

Alle gegen Biden. Geeint scheinen die Republikaner nur mit ihrer Kritik an Biden: Trump fand es „unvorstellbar“, dass er weitermachen wolle. Die Biden-Präsidentschaft wäre ein „Desaster“. Haley sagte sogar, Biden würde in den nächsten fünf Jahren „wahrscheinlich sterben“. Die Republikaner publizierten ein mit künstlicher Intelligenz produziertes Gruselvideo über die nächsten, möglichen vier Biden-Jahre: China überfällt da Taiwan, Börsen crashen, Flüchtlingsmassen überrennen die Grenze.

Trump nimmt bei der Schlammschlacht auch Bidens Familie ins Visier: Die wäre – wegen der umstrittenen Geschäfte von Biden-Sohn Hunter – ein „Verbrechersyndikat“. Trump hat auch einen neuen Spitznamen für seinen Gegner: „Krummer Biden“. So hatte er 2016 auch Hillary diffamiert.

Angst. Doch auch Biden schürt Angst: Mit Trump wäre wieder die US-Demokratie in Gefahr. Solche Warnrufe waren bisher erfolgreich: Trump also eint die Demokraten – als rotes Tuch. Im direkten Umfrage-Duell liegt Biden knapp vorne – aber nur gegen Trump …

Herbert Bauernebel

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