US-Präsident: Putin hat dahin gehende Entscheidung getroffen.
Washington/Kiew/Moskau. Russland plant nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden, die Ukraine nächste Woche anzugreifen, inklusive der bevölkerungsreichen Hauptstadt Kiew. Er sei "überzeugt", dass der russische Präsident Wladimir Putin den Entschluss für einen Einmarsch in die Ukraine getroffen habe, sagte Biden am Freitag im Weißen Haus. Biden betonte erneut, es sei nicht zu spät, eine diplomatische Lösung in dem eskalierenden Konflikt zu finden.
Etwa 40 bis 50 Prozent der russischen Truppen an der ukrainischen Grenze befinden sich nach Darstellung eines Insiders aus dem US-Verteidigungsministerium in "Angriffsposition". Es seien immer noch rund 150.000 russische Soldaten an der Grenze, die etwa 125 taktische Gruppen umfassten, sagt der Insider, der namentlich nicht genannt werden will. Die Prozentzahl der Streitkräfte in Angriffposition sei höher als zuvor bekannt. Das deute darauf hin, dass diese russischen Einheiten die Ukraine ohne Warnung angreifen könnten.
Einigkeit und der Entschlossenheit
Der Regierung in Moskau ist es in der Ukraine-Krise nach Überzeugung von Biden nicht gelungen, den Westen zu spalten. "Trotz der Bemühungen Russlands, uns im In- und Ausland zu spalten, kann ich bestätigen, dass dies nicht geschehen ist", sagte der US-Präsident. Er habe am Freitag mit US-Kongressabgeordneten bei der Sicherheitskonferenz in München und mit westlichen Staats- und Regierungschefs telefoniert. Die "überwältigende Botschaft" beider Gespräche sei die der Einigkeit und der Entschlossenheit gewesen.
Auch Frankreich ist sich mit den westlichen Verbündeten einig in dem Bestreben, Russland von einer möglichen Invasion der Ukraine abzuhalten. Das teilt das Präsidialamt nach einem Gespräch von Staatschef Emmanuel Macron mit Biden, dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und weiteren Spitzenpolitikern mit. Eine solche Invasion würde die geopolitische Lage in Europa verändern.
In der von Separatisten kontrollierten Region von Luhansk in der Ostukraine ist russischen Nachrichtenagenturen zufolge eine Gaspipeline explodiert. Dabei sei ein Brand ausgebrochen, meldeten Interfax und RIA Nowosti. Laut Agentur Tass kam es dort danach zu einer weiteren Explosion. Nach der Detonation der Pipeline habe es auch im Stadtgebiet Luhansk eine Explosion gegeben, meldete die Agentur unter Berufung auf örtliche Behörden.