vlcsnap-2020-03-02-13h47m17s967.png

Hochrangige Politiker reisen in die Türkei

Bis jetzt über 24.200 versuchte illegale Grenzübertritte

Teilen

Die Lage an der griechisch-türkischen Grenze spitzt sich weiter zu – 182 Menschen wurden  festgenommen.

Istanbul. Griechische Behörden haben nach der türkischen Grenzöffnung für Flüchtlinge nach eigenen Angaben zwischen Samstag und Montag mehr als 24.200 versuchte illegale Grenzübertritte verzeichnet. 182 Menschen wurden demnach festgenommen. Die griechische Regierung sprach von einer "Invasion" und forderte die "starke Unterstützung" Brüssels ein.
 
Hochrangige EU-Vertreter reisten am Dienstag in die Türkei und nach Griechenland, um die Lage zu entschärfen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und Krisenkommissar Janez Lenarcic brachen nach Angaben der EU-Kommission zu zweitägigen Gesprächen nach Ankara auf. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Parlamentspräsident David Sassoli reisten am Dienstag an die griechisch-türkische Grenze, wo sie sich mit Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis ein Bild der Lage machen wollten.
 
Infolge der Eskalation des militärischen Konflikts in Nordsyrien hatte die Türkei am Wochenende erklärt, Flüchtlinge auf dem Weg in die EU nicht länger aufzuhalten. Daraufhin wurde scharfe Kritik am türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan laut. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz warf ihm am Dienstag "Erpressung" der EU vor. Auch Menschenrechtsgruppen beschuldigten ihn, die Flüchtlinge als "Faustpfand" einzusetzen.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.