Aggressive Art breitet sich aus

Blaukrabben-Invasion in Italien

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Die besonders aggressive Krabbenart  breitet sich rasant aus.

Italien will eine Invasion von Blaukrabben bekämpfen. Die Regierung in Rom macht 2,9 Millionen Euro locker, um gegen die Ausbreitung einer besonders aggressiven Krabbenart vorzugehen, die Italiens weltweit führenden Muschelproduzenten bedroht. Die aus dem Westatlantik stammende "blaue Krabbe" hat sich in mehreren lagunenartigen Gebieten Italiens stark ausgebreitet und frisst dort Muscheln, Fischrogen und andere Wasserlebewesen.

Groß angelegte Aktion

Die Finanzierungen der Regierung sollen Fischereigenossenschaften zur Verfügung gestellt werden, die mit einer groß angelegten Aktion versuchen, den Bestand an blauen Krabben einzudämmen, hieß es aus dem Kabinett in Rom am Montag. Die beiden Krabbenarten greifen die Fische an und zerschneiden die Fischernetze. Sie fressen die kleineren Goldbrassen, sowie Venusmuscheln und Miesmuscheln.

Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida besuchte am Sonntag das Delta der Poebene in Norditalien, eines der am stärksten betroffenen Gebiete, und sagte, die Regierung werde die Soforthilfe für die von der Blaukrabbe bedrohten Fischer auf einer Ministerratssitzung am Montag genehmigen.

Eine Lösung des Problems haben jetzt die ebenfalls von der Krabbenplage belasteten Fischer in der Adria gefunden. Sie beliefern verstärkt Restaurants nahe Venedig und Triest, die die Blaukrabbe auf die Speisekarte gesetzt haben. Sie hoffen damit, ihre Zahl zu reduzieren.

Auf die Speisekrabbe setzen

Der Parlamentarier Mauro Malaguti appellierte an die italienischen Köche, Blaukrabben verstärkt auf ihre Speisekarte zu setzen. "Die Blaukrabbe ist köstlich, man kann damit ausgezeichnete Spaghetti zubereiten und neue Rezepte erfinden. Wir müssen die besten Rezepte mit Blaukrabben auszeichnen. So können wir den Fang steigern und unsere Meere von dieser aggressiven Tierart befreien", so Malaguti.

Nach Ansicht von Experten ist unklar, warum sich die Blaukrabben jetzt so schnell im Mittelmeer vermehren und ob es einen Zusammenhang mit dem Klimawandel geben könnte. Italien ist Europas größter Produzent von Venusmuscheln und der drittgrößte der Welt hinter China und Südkorea.

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