Bei einem Selbstmordattentat gab es mindestens zwölf Tote und 68 Verletzte.
Bei einem Selbstmordanschlag auf Terrorfahnder in der ostpakistanischen Metropole Lahore sind am Montag mindestens zwölf Menschen getötet worden. 68 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Krankenhaussprecher. Unter den Toten seien acht Beamte der Sonderermittlungsbehörde (SIA) der Anti-Terror-Polizei in der Provinz Punjab. Eine Frau, die ihre Tochter zur Schule bringen wollte, sei getötet worden, das Kind schwebe in Lebensgefahr. Das Gebäude, in dem ein SIA-Büro untergebracht war, stürzte ein. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurde das Büro benutzt, um wichtige Terrorverdächtige zu verhören.
Mehrere Häsuer beschädigt
Der private Sender Geo TV
berichtete, eine bisher unbekannte Gruppe namens Al Kaida al-Jihad (Punjab)
Tehrik-e-Islami habe sich zu dem Anschlag bekannt. Punjabs Polizeichef Tariq
Saleem Dogar sagte, der Attentäter habe sein mit Sprengstoff beladenes
Fahrzeug in das Haupttor des Gebäudes in der Provinzhauptstadt gesteuert.
Bei der Detonation seien mehrere angrenzende Häuser in dem Viertel
beschädigt worden, in dem Politiker wie der Oppositionsführer Nawaz Sharif
wohnen. Angaben des Bombenräumkommandos zufolge zündete der Attentäter 100
Kilogramm hochexplosiven C4-Plastiksprengstoff.
Der Polizeichef von Lahore, Pervez Rathor, sagte, zur Zeit des Anschlags seien 40 bis 50 Menschen in dem Gebäude gewesen, das einstürzte. Fernsehbilder zeigten, wie Rettungskräfte aus den Trümmern Tote und Verletzte bargen.
Al Kaida verstärkt Angriffe
Pakistanische Sicherheitskräfte
sind in den vergangenen Wochen verstärkt gegen die afghanischen Taliban
vorgegangen. Offiziell bestätigt wurde die Festnahme des Stellvertreters von
Taliban-Chef Mullah Omar, Mullah Abdul Ghani Baradar. Weitere Festnahmen von
hochrangigen Taliban-Anführern blieben in Pakistan offiziell unbestätigt.
Gruppen mit Verbindungen zu den pakistanischen Taliban und dem Terrornetz Al
Kaida haben ihre Angriffe auf Sicherheitskräfte verschärft, seit die Armee
im Oktober vergangenen Jahres eine Offensive gegen Aufständische im
Grenzgebiet zu Afghanistan begann.
Pakistan hat auch Berichte über die Festnahme eines amerikanischen Al-Kaida-Mitglieds dementiert. Es habe sich um eine Verwechslung gehandelt, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter am Montag. Auch zwei Geheimdienstmitarbeiter sprachen von einem Irrtum. Bei einem in Karachi festgenommenen Verdächtigen handle es sich nicht wie ursprünglich angenommen um den zum Islam konvertierten Kalifornier Adam Gadahn.
Gadahn ist der erste US-Bürger, der seit dem Zweiten Weltkrieg wegen Hochverrats unter Anklage steht. Er hatte in Videos der Extremistenorganisation Al-Kaida, die im Internet veröffentlicht wurden, den USA mit Gewalt gedroht.