Medizinische Gründe

Trump lockert Cannabis-Regeln

Die US-Regierung lockert die Regeln zu Cannabis, um die Forschung zur medizinischen Nutzung der Pflanze zu fördern.  

 Präsident Donald Trump unterzeichnete am Donnerstag ein entsprechendes Dekret, wonach die Pflanze und der Bestandteil Cannabidiol (CBD) künftig in einer niedrigeren Drogenkategorie eingestuft werden. Viele US-Bundesstaaten erlauben den persönlichen Konsum von Marihuana für Erwachsene zu medizinischen Zwecken. Auf Bundesebene sind die Gesetze allerdings strenger.

Nutzer können strafrechtlich verfolgt werden. Daran ändere sich nichts, bestätigte eine hochrangige Regierungsbeamtin. Bei mehrfachen Verstößen drohen weiter mehrjährige Haftstrafen und hohe Geldbußen. "Es gibt Leute, die mich anflehen, das zu tun, Leute, die seit Jahrzehnten unter großen Schmerzen leiden", sagte Trump vor Reportern im Weißen Haus. Der Schritt setzt einen Vorstoß von Trumps Vorgänger Joe Biden fort.

Die Maßnahme könnte eine der bedeutendsten Änderungen der US-Marihuana-Politik seit Jahrzehnten einleiten. Die US-Drogenbehörde DEA muss die Empfehlung nun prüfen und über eine Neueinstufung entscheiden. Die psychoaktive Pflanze könnte damit von der Liste der gefährlichsten Drogen der sogenannten Kategorie I wie Heroin oder Ecstasy gestrichen werden. Stattdessen würde sie in die Kategorie III neben gängige Schmerzmittel, Ketamin und Testosteron eingestuft. Eine solche Einstufung erhalten Substanzen, denen ein geringeres Suchtpotenzial und ein anerkannter medizinischer Nutzen zugeschrieben wird. Marihuana bliebe jedoch auf Bundesebene weiterhin illegal. Auf Ebene der Bundesstaaten besteht in den USA ein juristischer Fleckenteppich.

Umgestaltung der Cannabis-Branche möglich

Eine Neueinstufung könnte die Cannabis-Branche umgestalten, die medizinische Forschung erleichtern und den Weg für Investitionen ebnen. Die Finanzierung ist eine der größten Herausforderungen für Cannabis-Produzenten, da die Bundesbeschränkungen bisher die meisten Banken und institutionellen Anleger abschrecken. Die Aktien von Cannabis-Unternehmen legten nach der Ankündigung entsprechend zu: Die in den USA notierten Papiere von Tilray gewannen mehr als sechs Prozent, die von Aurora Cannabis stiegen um fast neun Prozent und die von Canopy Growth legten um fast zwölf Prozent zu.

Der demokratische Präsident Biden hatte während seiner Amtszeit von 2021 bis 2025 eine Überprüfung der Einstufung von Marihuana angestoßen. Das Gesundheitsministerium empfahl daraufhin die Herabstufung in die Kategorie III. Seit Kalifornien 1996 als erster Bundesstaat den medizinischen Gebrauch von Marihuana erlaubte, gibt es in den USA einen Trend zur Lockerung der Vorschriften.

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