Premier Johnson: "Das ist die schlimmste Gesundheitskrise in einer Generation." Der Druck auf ihn wächst aber weiter.
Die britische Regierung hat stärkere Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus beschlossen. Das teilte Premierminister Boris Johnson am Donnerstag nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats (Cobra) mit. "Das ist die schlimmste Gesundheitskrise in einer Generation", sagte Johnson. "Viele unserer Liebsten werden sterben", so der Premier weiter. Es gehe nun darum, den Ausbruch der Krankheit zu verzögern.
Trotzdem seien weitgehende Maßnahmen wie Schulschließungen noch nicht angezeigt. "Die gefährlichste Situation ist nicht jetzt, sondern in einigen Wochen", sagte der Premier. Empfohlen wird jedoch, Menschen mit Husten und Erkältung sich für eine Woche häuslich zu isolieren.
Trotzdem dürfte der Druck auf Johnson wachsen, drastischere Maßnahmen einzuführen. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte am Donnerstag für ihren Landesteil von Beginn der kommenden Woche an ein Verbot für Versammlungen von mehr als 500 Personen angekündigt.
Die britische Wahlkommission forderte die Regierung in einem Schreiben auf, die anstehende Kommunalwahl am 7. Mai zu verschieben. "Angesichts der identifizierten Risiken einer Durchführung können wir nicht davon ausgehen, dass Wähler in der Lage sein werden, in Sicherheit und mit Vertrauen an der Wahl teilzunehmen", hieß es in dem Brief.
In Großbritannien wurden bis Mittwoch 596 Menschen positiv auf das Virus SARS-Cov-2 getestet. Zehn Menschen starben dort bisher an der Krankheit Covid-19. Der irische Premierminister Leo Varadkar hatte am Donnerstag die zweiwöchige Schließung von Schulen und Kindergärten in seinem Land angekündigt.