Oslo-Prozess

Breivik will Gerichtsgutachten anfechten

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Der Attentäter will die volle Verantwortung für seine Taten übernehmen.

Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik hat sich vor Gericht gegen ein psychiatrisches Gutachten gewehrt, das ihn für unzurechnungsfähig erklärt. Die Einschätzungen der Psychiater seien "absichtliche Erfindungen", sagte Breivik am Mittwoch in Oslo. Auch wenn sie möglicherweise nicht beabsichtigt gewesen seien, so seien sie "in jedem Fall falsch". Nach Angaben seiner Verteidiger ist es der ausdrückliche Wunsch des Angeklagten, im Prozess als schuldfähig eingestuft zu werden.

Unterschiedliche Gutachten
Den Richtern liegen jedoch zwei gegensätzliche Gutachten zu seiner Zurechnungsfähigkeit vor. Ein erstes Gutachten hatte Breivik wegen "paranoider Schizophrenie" für unzurechnungsfähig erklärt, ein zweites Gutachten stufte ihn als voll zurechnungsfähig ein. Folgen die Richter der ersten Einschätzung, würde Breivik in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Sollten sie ihn für zurechnungsfähig erklären, droht ihm eine lange Gefängnisstrafe.

Schon vor dem Prozess hatte Breivik erklärt, in einer geschlossenen Anstalt zu sein wäre für ihn "schlimmer als der Tod". Vor Gericht sagte der Attentäter, der sich als Verteidiger der Norweger im Kampf gegen den Islam sieht, für ihn seien "Tod oder Freispruch" die einzig legitimen Ergebnisse des Prozesses. Mit einem Urteil wird nicht vor Mitte Juli gerechnet.

Der Oslo-Killer spricht vor Gericht

Anders Behring Breivik "grüßt" beim Betreten des Gerichtssaals.

Höhnisches Grinsen vor Gericht

Geir Lippestad, einer der Verteidiger Breiviks, vor dem Gericht.

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