Am Dienstag hatte sich der Streit um den britischen EU-Austritt noch einmal zugespitzt.
London. Im Streit um den Brexit schlägt die EU moderate Töne an. Chefunterhändler Michel Barnier betonte am Mittwoch im Kollegium der EU-Kommissare, dass die EU die Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich konstruktiv weiterführen werde - selbst dann, wenn die Emotionen in Großbritannien hochkochten. "Wir wollen einen Deal", schrieb eine EU-Kommissionssprecherin im Namen Barniers auf Twitter.
Am Dienstag hatte sich der Streit um den britischen EU-Austritt noch einmal zugespitzt. Die britische Regierung ließ nach einem Telefonat des Premierministers Boris Johnson mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel durchsickern, dass London nicht mehr an eine Einigung mit der EU glaube. EU-Ratschef Donald Tusk konterte, es gehe nicht um das Gewinnen eines "dummen Schwarze-Peter-Spiels".
Der Brexit ist für den 31. Oktober geplant. Derzeit wird über neue Vorschläge Johnsons zur Änderung des Austrittsvertrags verhandelt. Er will die bisher vorgesehene Garantieklausel für eine offene Grenze in Irland - den sogenannten Backstop - streichen und ersetzen, was bei der EU jedoch auf Vorbehalte trifft.