Wie der kleine Junge 1.600 Kilometer von Florida nach New York kam, ist unklar.
Zwei Tage lang suchte die US-Polizei im ganzen Land nach dem dreijährigen Nathan aus Florida, nun tauchte er wohlbehalten in einer New Yorker Kathedrale wieder auf - 1.600 Kilometer von Zu Hause entfernt. Die Odyssee des Buben quer durch den Osten der USA ist mysteriös.
Bub verschwunden
Bei seiner Entdeckung am Dienstagabend hatte er
lediglich einen Zettel in seiner Tasche, mit dem Namen und der Telefonnummer
des Sheriffs von Flagler County in Nordost-Florida. Dort war der Bub am
Sonntag das letzte Mal gesehen worden, wie die "New York Post" am
Mittwoch schrieb.
Wie und mit wem der Bub von Florida nach New York kam, war zunächst völlig unklar. Die Überwachungskameras der berühmten St. Patrick's Kathedrale an Manhattans Fifth Avenue hielten jedoch fest, dass Nathan aus einem Auto vor der Kirche ausstieg und von einer bisher noch nicht identifizierten Frau zum Haupteingang geführt wurde. Dort fragte die Frau nach einem Priester und wurde auf das benachbarte Gemeindehaus verwiesen, schrieb die Zeitung.
Fahndung
Auf dem Weg dorthin verließ die Frau aber offensichtlich
der Mut. Sie stopfte Nathan den Zettel in die Tasche und rannte davon. Die
Polizei fahndet nun nach der Frau und dem Auto, das Nummernschilder des
Bundesstaates Florida hatte.
Mutter festgenommen
Ein Anruf beim Sheriff von Flagler County,
nördlich von Daytona Beach, ergab, dass es sich bei dem Findelkind um den
gesuchten Buben aus Florida handelt. Seine Mutter und ihr derzeitiger
Freund, der aber nicht Nathans Vater ist, waren am Sonntag festgenommen
worden. Sie hatten Benzin mit einem falschen Hundert-Dollar-Schein zahlen
wollen. Als die Polizeibeamten das Paar in einem noch dazu gestohlenen
Wohnmobil fasste, fanden sie etwa 5.000 Dollar (rund 3.700 Euro) in
Falschgeld - aber kein Kind. Die Mutter sagte zunächst, sie habe den Buben
in die Obhut eines befreundeten Paares gegeben, widersprach sich dann
jedoch. Also wurde eine landesweite Fahndung eingeleitet.
Der Bub wurde inzwischen im Krankenhaus untersucht. Er ist unverletzt. Seine Großeltern zeigten sich sehr erleichtert. Sie hatten Nathan in den ersten beiden Lebensjahren versorgt. Dann aber verlangte die Mutter das Kind zurück und tauchte unter. Nach Angaben der Zeitung liegen mehrere Haftbefehle gegen sie vor.