Omans Außenminister

Busaidii tritt für Dialog mit Taliban ein

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Österreichische Botschaft in Maskat wieder eröffnet -Schallenberg lobt omanische Vermittlerrolle in der Region.

Der omanische Außenminister Sayyid Badr al-Busaidi tritt für einen Dialog mit den radikalislamistischen Taliban in Afghanistan ein. Er warte schon mit Interesse auf das Feedback einer Delegation aus Katar, die am Sonntag in Kabul gewesen war, erklärte Busaidi bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Amtskollegen Alexander Schallenberg in der omanischen Hauptstadt Maskat.

Wenn die Gelegenheit komme, müsse auch mit den Taliban gesprochen werden, so der omanische Außenminister und fügte hinzu: "Regierungen kommen und gehen, das Volk bleibt. Unser Verhältnis zu den Menschen in Afghanistan wird immer warm sein und wir werden sie immer unterstützen." Es gebe in Afghanistan zwar "eine neue Realität", doch sei es Aufgabe der Nachbarn in der Region und der Internationalen Gemeinschaft in einer normalen und friedvollen Atmosphäre das Gespräch zu suchen.

Schallenberg lobte in diesem Zusammenhang die Vermittlerrolle, die der Oman schon längere Zeit im arabischen Raum einnimmt. Das Sultanat sei ein Anker der Sicherheit und Stabilität. "Es ist beeindruckend, dass der Oman mit allen redet." Es sei daher "gut, dass wir wieder hier sind", fügte der Außenminister hinzu und meinte damit die offizielle Wiedereröffnung der österreichischen Botschaft in Maskat.

Deren Vorgängerin war 2011 aus Spargründen geschlossen worden. Es gebe aber viele "politische, wirtschaftliche und kulturelle" Gründe, dass im Oman nun wieder eine eigene Vertretung installiert worden sei. Die Botschaft hatte 2019 ihre Arbeit wieder aufgenommen, die feierliche Inauguration musste wegen der Corona-Pandemie aber aufgeschoben werden.

Im Jemen-Konftikt tritt der Oman laut Diplomaten als "diskreter Vermittler" auf. Er organisiert demnach etwa Treffen mit in Maskat ansässigen Vertretern der Houthi-Rebellen, die im Jemen mit Unterstützung des Iran gegen die Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi kämpfen. Außenminister Busaidi zeigte sich am Montag beim Treffen mit Schallenberg optimistisch, dass es eine Lösung des Jemen-Konflikts geben wird. "Wir müssen bald Gespräche starten. Der Jemen ist instabil. Es ist Zeit, dass sich alle an den Verhandlungstisch setzen."

Der Oman selbst erlebte im Jänner 2020 eine Zeitenwende. Sultan Qaboos bin Said war im Jänner 2020 nach fast 20 Jahren im Amt im Alter von 79 Jahren gestorben. Er nominierte seinen Cousin Haitham bin Tariq al-Said (66) als Nachfolger.

Qaboos hatte das Land modernisiert, indem er die Einnahmen aus dem Ölgeschäft unter anderem in die Infrastruktur investierte. Dennoch ist die Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor nach wie vor sehr groß, sie liegt bei rund 70 Prozent der Staatseinnahmen.

Allerdings ist die Finanzlage nicht zuletzt durch den gesunkenen Ölpreis angespannt, die geringe Diversität und die verhältnismäßig hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen vergleichsweise hoch. Diese betrug schon vor der Corona-Krise rund 13 Prozent. Sie soll insbesondere im staatlichen und staatsnahen Sektor durch eine "Omanisierung" der Arbeitsplätze bekämpft werden. Momentan sind am Arbeitsmarkt rund 40 Prozent Ausländer beschäftigt, mehrheitlich aus Bangladesch, Indien, Pakistan und den Philippinen.

Bis 2030 möchte der Oman, den Anteil an erneuerbaren Energien auf rund 30 Prozent steigern. Wie in anderen Ländern der Region wird neben dem Bau von Solar- und Windkraftanlagen insbesondere auch die Errichtung von Produktionsstätten von Wasserstoff vorangetrieben.

Aus regionalen Konflikten versuchte sich der Oman schon seit Jahrzehnten herauszuhalten. Er schlug sich beispielsweise nicht auf eine Seite der beiden Erzrivalen in der Region, Iran und Saudi-Arabien. Das später von den USA aufgekündigte Wiener Atomabkommen (JCPO) haben, kam auch dank der diplomatischen Bemühungen des Oman zustande.

Schallenberg traf zum Abschluss seiner Reise an den Arabische Golf, die ihn zuvor auch in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Saudi-Arabien geführt hatte, in Maskat auch den "Minister für den Königlichen Hof", General Sultan al-Nu'amani und den Minister für Handel und Industrie, Qais al-Yousef. Zudem besuchte der österreichische Außenminister ein Maritimes Sicherheitszentrum. Für die Nacht auf Dienstag war die Rückkehr nach Wien vorgesehen.
 

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