21 Tote bei Unglück

Busdrama in Venedig: Video zeigt Moment des Absturzes

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Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen den in Venedig verunglückten Touristenbus. 

Bei dem tragischen Busunglück in Mestre bei Venedig (ITA) sind am Dienstagabend 21 Menschen ums Leben gekommen, weitere 18 wurden verletzt. Der Bus fuhr am Weg zu einem Campingplatz auf einer Hochstraße gegen eine Leitplanke und stürzte etwa 15 Meter in die Tiefe.

Bilder einer Überwachungskamera zeigen nun den Moment des Unglücks. Der Bus fährt mit geringer Geschwindigkeit und kippt dann ohne Fremdeinwirkung von der Brücke. Laut italienischen Medien soll der Lenker einen medizinischen Notfall erlitten haben, und nicht wie vermutet eingeschlafen sein.

 

Alle 21 Toten identifiziert 

Alle 21 Toten des Busunglücks im norditalienischen Mestre bei Venedig sind identifiziert worden. Neun Ukrainer, vier Rumänien und drei Deutsche, kamen ebenso wie der italienische Busfahrer ums Leben, wie ein Sprecher des Bürgermeisters von Venedig, Luigi Brugnaro, am Mittwochabend mitteilte. Weitere Tote stammten aus Portugal, Südafrika und Kroatien. Zu ihnen zählte auch ein Kleinkind.

Die Identifizierung der Opfer war problematisch, weil viele Touristen an Bord des verunglückten Shuttle-Busses keine Dokumente bei sich hatten. Der Bus war aus noch ungeklärter Ursache von einer Brücke auf Bahngleise gestürzt und hatte Feuer gefangen. Auch deswegen gestaltet sich die Feststellung der Identität kompliziert. Die Verstorbenen wurden in der Leichenhalle von Mestre aufgebahrt, wohin die Familienangehörigen anreisten.

Bus-Unglück in Venedig
© APA/AFP/Marco SABADIN
× Bus-Unglück in Venedig

Im Bus starb eine junge Kroatin, die mit ihrem Ehemann auf Hochzeitsreise war. Das Paar aus Split hatte am 10. September geheiratet. Die Tote war im sechsten Monat schwanger. Ihr Mann liegt schwer verletzt im Krankenhaus der Stadt Mirano, berichteten italienische Medien.

18 Personen wurden verletzt, fünf von ihnen schweben in Lebensgefahr, darunter ein Kleinkind. In der Region Venedig wurden wegen des Unglücks drei Trauertage ausgerufen. Der Senat in Rom hielt am Mittwoch eine Schweigeminute zu Ehren der Toten.

Bus stürzt von Hochstraße in Norditalien: 21 Tote
© APA/AFP/Marco SABADIN
× Bus stürzt von Hochstraße in Norditalien: 21 Tote

Marode Infrastruktur  

Das Unglück hat in Italien eine Debatte über marode Infrastruktur ausgelöst. So rückt vor allem die Frage der Leitplankensicherheit auf Straßen und Autobahnen wieder ins Rampenlicht. Genau wie am 28. Juli 2013, als ein Bus von einem Viadukt auf der A16 bei Monteforte Irpino in der süditalienischen Region Kampanien in den Abgrund stürzte. Bei dem Unglück kamen damals 40 Menschen ums Leben.

"Viele unserer Straßen sind immer noch unzureichend geschützt. Auf vielen Verkehrsadern sind die Schutzvorrichtungen veraltet", warnte Alfonso Montella, Professor für Straßen, Eisenbahnen und Flughäfen an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Federico II. in Neapel.
 

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