Anti-Israel-Proteste

Columbia-Uni sagt wegen Krawallen Promotionsfeier ab

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Neuer Knalleffekt an der Columbia University, die zuletzt zum "Ground Zero" der US-Studentenkrawalle gegen Israel und den Gaza-Krieg wurde.  

Jetzt verlautete die Leitung der prestigeträchtigen New Yorker Hochschule, dass die Promotionsfeiern für dieses Jahr abgesagt werden – zumindest im zunächst geplanten großen Rahmen. Die Verteilung der Diplome soll nun im „kleineren, inner-schulischen Rahmen“ über die Bühne gehen. 

Sicherheitsbedenken wurden als Grund für den blamablen Rückzug genannt. An der „Ivy League“-Uni hatte am 17. April die Welle an Protest-Lagern mit der Errichtung von 50 Zelten begonnen, die sich letztendlich auf mehr als 60 Campus-Anlagen ausdehnte.

Die Polizei stürmte zuletzt die meisten Camps der Israel-Gegner. An der Columbia setzte die New Yorker Polizei (NYPD) einen gepanzerten Wagen samt Leiter ein, um das von Pro-Palästina-Protestierern besetzte Gebäude „Hamilton Hall“ zu räumen. In einer Nacht alleine wurden an zwei Unis fast 300 Aktivisten verhaftet. 

Columbias Entscheidung könnte Trend auslösen

Dekanin Minouche Shafik hatte auch zugestimmt, dass eine Polizeipräsenz am Campus bis zum 17. Mai nötig ist. Dadurch soll die Errichtung neuer Protest-Lager verhindert werden. Die Entscheidung der Uni, die übliche, für den 15. Mai angesetzte, große Abschlussfeier abzusagen, dürfte einen Trend setzen für andere Hochschulen. 

Die University of Southern California (USC) sagte die für Freitag geplanten Feierlichkeiten ebenfalls bereits ab. Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, zeigte Verständnis für die umstrittene Entscheidung: „Sie erwarteten etwa 65.000 Menschen auf dem Campus, und sie hatten einfach nicht das Gefühl, dass es sicher sein würde“, sagte sie zu CNN.

Einige Hochschulen zogen die Feiern aber durch, doch es kam zu Störmanövern durch pro-palästinensische Krawallmacher: 75 Aktivisten stürmten die Zeremonie mit Palästina-Flaggen, während ein Flugzeug darüber mit einem Parolen-Banner im Kreis flog. 

Proteste auch gegen Gastredner

Es gab auch Proteste gegen Gastredner bei Promotionsfeiern: Die geplante Rede von UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield wurde kurzerhand abgesagt – nach Einsprüchen von Demonstranten. Die afroamerikanische Chefdiplomatin von Präsident Joe Biden an der UNO war ins Kreuzfeuer der Kritik der Anti-Israel-Bewegung geraten, als sie Resolutionen für einen Waffenstillstand per Veto verhinderte.

Insgesamt ist eine Entspannung der Lage an US-Hochschulen noch nicht in Sicht. (bah)

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