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Comey-Entlassung: Trump bestätigt Ermittlungen gegen ihn

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Und erneut spricht der US-Präsident von einer Hexenjagd.

US-Präsident Donald Trump bestätigte am Freitag indirekt die Berichte, wonach auch gegen ihn persönlich im Zusammenhang mit der Entlassung von FBI-Chef James Comey ermittelt wird. "Der Mann, der mir gesagt hat, dass ich den FBI-Direktor feuern soll, ermittelt gegen mich, weil ich den FBI-Direktor gefeuert habe! Hexenjagd", schrieb Trump auf Twitter.

 




Seine Aussage zielte offensichtlich auf den stellvertretenden Justizminister Rod Rosenstein ab. Es blieb allerdings unklar, ob Trump sich damit auf Medienberichte bezog oder ob er vom Justizministerium oder von Sonderermittler Robert Mueller direkt über eine Ermittlung gegen ihn informiert worden ist.

Die "Washington Post" und andere Medien hatten berichtet, Mueller untersuche den Vorwurf, Trump habe im Zuge der Russland-Affäre möglicherweise die Justiz behindert. Trump hatte Comey im Mai überraschend gefeuert. Den Schritt stützte Trump zunächst auf ein Memo, in dem Rosenstein ihm die Entlassung Comeys nahegelegt hatte. Später räumte der Präsident ein, dass er bei dem Rauswurf die Russland-Ermittlung des FBI mit im Sinn hatte.

Die Ermittlungen zur mutmaßlichen Beeinflussung der US-Präsidentenwahl ziehen indessen offenbar immer weitere Kreise. Wie die "New York Times" am Freitag berichtete, wurde das frühere Übergangsteam Trumps angewiesen, jegliche Unterlagen mit einem Bezug zu Russland oder zur Ukraine aufzubewahren. Die Anwälte des Teams hätten zudem speziell zu fünf Personen Informationen verlangt, darunter über den früheren Wahlkampfmanager Paul Manafort und den inzwischen entlassenen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn. Mit der Aufforderung deuteten die Juristen an, dass die Handlungen der fünf Vertrauten Trumps möglicherweise Gegenstand der Ermittlungen seien, berichtete das Blatt.

Das Justizministerium, mehrere Kongressausschüsse und ein Sonderermittler sollen klären, ob die Präsidentenwahl von Russland beeinflusst wurde und ob es geheime Absprachen zwischen Trumps Team und Vertretern der Regierung in Moskau gab. Russland hat entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen. Auch Trump hat bestritten, dass es Absprachen gab.
 

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