Nächster Rassismus-Fall schockt die USA

Cops zogen ihm Sack über den Kopf: Afroamerikaner starb bei Einsatz

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Warum Daniel Prude der Sack über den Kopf gezogen wurde, ist bis heute unklar. Fest steht nur: es war sein Todesurteil. Kurze Zeit später wurde er im Spital hirntot erklärt.

Beinahe täglich tauchen neue Schock-Videos und -Nachrichten in Bezug auf Rassismus und Polizeigewalt aus den USA auf. Erst vor wenigen Tagen wurde ein 18-jähriger Afroamerikaner von der Polizei bei einer Kontrolle erschossen worden.

Dieses Mal handelt es sich um einen Vorfall vom 23. März in Rochester im US-Bundesstaat New York. Daniel Prude (41) wurde von Polizisten angehalten. Während der Amtshandlung zogen ihm die Cops einen Sack über den Kopf. Dadurch erlitt der Afroamerikaner nicht nur einen massiven Sauerstoffmangel, sondern wurde eine Woche später im Krankenhaus für hirntot erklärt. Ein nun aufgetauchtes Video zeigt die schrecklichen Szenen. 

Alles fing damit an, dass Prudes Bruder die Exekutive verständigte, weil er Hilfe mit dem psychisch kranken Daniel brauchte. Als die Polizisten am Ort des Geschehens eintrafen, lief der 41-Jährige schon nackt über die Straße. Die Cops forderten ihn auf sich hinzulegen und die Hände hinter den Rücken zu verschränken. Ohne Widerstand leistete Prude der Aufforderung Folge.

Dann geschah das, was sich später als Prudes Todesurteil herausstellen sollte. Die Beamten zogen ihm einen Sack über den Kopf. Warum, weiß bis heute niemand. Zudem fixierten sie den Mann zu dritt am Boden. Laut eigener Aussage der Polizisten soll Prude begonnen haben zu Erbrechen und auch zu Spucken. Als der verständigte Rettungswagen eintraf, lag der Afroamerikaner bereits regungslos am Boden. Im Spital kämpften die Ärzte noch eine Woche um sein Leben, ehe er schließlich für hirntot erklärt wurde.

Knapp fünf Monate nach dem schrecklichen Vorfall ging die Familie von Daniel damit nun an die Öffentlichkeit. Zunächst wollten sie bewusst die ersten Ermittlungen in der Causa abwarten. Jedoch liefen diese ins Nichts. Unglaublich, aber wahr: anstatt die verantwortlichen Polizisten anzuklagen, befinden sie sich mittlerweile sogar wieder im Dienst. Ein trauriges Muster, das in den USA durch die vielen Fälle, die nun im Rahmen der "Black Lives Matter"-Bewegung ans Tageslicht kommen, mittlerweile etabliert scheint. Ein System des strukturellen Rassismus in dem die Täter handeln können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

Die Familie von Daniel Prude will diese Strukturen nun endlich aufbrechen. Sie fordern Gerechtigkeit. "Wie viele von uns müssen noch sterben, bevor sich etwas ändert", fragte Prudes Bruder Joe bei einer Gedenkfeier. Familienanwalt Elliot Shields fordert eine Anklage wegen Mordes:"Das ist es, was auf dem Video zu sehen ist. Ein kaltblütiger Mord." Bisher wurde laut Staatsanwaltschaft allerdings noch keine Anklage erhoben. Die Ermittlungen seien aber noch im Gange.

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