Mutations-Alarm

Deutschland verschärft ab Sonntag Grenzkontrollen

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Aufgrund der Gefahr, die von den Corona-Mutationen ausgeht, macht Deutschland jetzt ernst.

Für mehr als 20 Länder mit besonders hohen Corona-Infektionszahlen gelten seit Mitternacht am Sonntag strengere Regeln bei der Einreise nach Deutschland. Zu diesen Hochrisikogebieten zählen das Nachbarland Tschechien, die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA. Wer von dort einreisen will, muss an der Grenze einen negativen Corona-Test (PCR-Test) vorweisen können.

Die Tests werden nach Angaben des deutschen Innenministeriums an den Flug- und Seehäfen systematisch kontrolliert. In den Grenzgebieten zu anderen EU-Staaten und der Schweiz sollen Einreisende stichprobenartig und verdachtsunabhängig überprüft werden. Das nennt man Schleierfahndung. Die Grenzkontrollen sollen laut "Spiegel"-Bericht auf Anweisung des Innenministeriums vor allem auch an den Flughäfen Frankfurt und München strenger ablaufen.

Drei Kategorien

Bisher hatte die deutsche Regierung bei der Einreise zwischen Gebieten mit besonders ansteckenden Virusvarianten und "normalen" Risikogebieten unterschieden. Seit Sonntag um Mitternacht gibt es drei Kategorien mit unterschiedlichen Test- und Quarantäneregeln.

Die drei Arten von Corona-Risikogebieten in Deutschland

  • Die "normalen" Risikogebiete - Länder mit 7-Tages-Inzidenz über 50 (dazu gehört auch Österreich)
  • "Hochinzidenzgebiete" - Länder mit 7-Tages-Inzidenz über 200
  • Virusvarianten-Gebiete - Länder mit erhöhtem Vorkommen von Corona-Mutationen (z.B. Großbritannien, Südafrika oder Brasilien)

Auch Deutschland hat mittlerweile Fälle von allen Corona-Mutationen

Am Freitag wurde erstmals auch die Corona-Mutation aus Brasilien bei einem Infizierten in Deutschland nachgewiesen worden. Demnach sei die Variante bei einem Reiserückkehrer in Hessen entdeckt worden. Neben der brasilianischen Mutation wurden auch schon Fälle der britischen und südafrikanischen Variante in Deutschland nachgewisen. Alle drei Mutationen stehen im Verdacht ansteckender zu sein als die Ursprungsvariante des Coronavirus.

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"Normale" Einreisende müssen sich testen lassen

Reisende aus "normalen" Risikogebieten müssen sich spätestens 48 Stunden nach Einreise in Deutschland auf Corona testen lassen. Zudem müssen sie zehn Tage in Quarantäne, können sich davon allerdings durch einen zweiten negativen Test ab Tag fünf vorzeitig befreien lassen. Der Unterschied bei den Hochinzidenz- und Virusvarianten-Gebieten ist die Testpflicht höchstens 48 Stunden vor Einreise. Außerdem gibt es für die Gebiete mit erhöhtem Risiko weniger Ausnahmen bei der Quarantäne. Das regeln aber die einzelnen Bundesländer. Bei der Einreise aus Ländern aller drei Kategorien muss man sich vor der Einreise zudem online unter einreiseanmeldung.de anmelden.
 

Überprüfung in Frankfurt noch vor der Grenzkontrolle

Die Bundespolizeidirektion teilte mit, dass man am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main die Überprüfung der Tests und Einreiseanmeldungen noch vor der eigentlichen Grenzkontrolle an den Flugzeugen vornehmen werde. Am Sonntag sollen davon voraussichtlich 17 Flüge aus fünf Ländern betroffen sein.
 

Bundes- und Landespolizisten an Grenzen

Für die Schleierfahndung in den Grenzgebieten zu den EU-Nachbarländern setzt die Bundespolizei laut dem deutschen Bundesinnenministerium zunächst ihr dort vorhandenes Personal ein. "In Abhängigkeit der polizeilichen Erfordernisse kann dortiges Personal durch zusätzliche Kräfte aus anderen Dienststellen jederzeit verstärkt werden", sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Neben der Bundespolizei würden auch die Polizeien der Länder Kontrollen an den Landgrenzen vornehmen. "Die Bundespolizei ist gebeten worden, insbesondere bei den Virusvarianten- und Hochinzidenzgebieten von den eingeräumten Kontrollbefugnissen der Coronavirus-Einreiseverordnung umfassend Gebrauch zu machen", sagte der Sprecher.

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