Niemand hört mehr auf Premier Boris Johnson.
London. Trotz Corona-Pandemie sind am Donnerstag Zehntausende Briten an die Küsten im Süden ihres Landes gestürmt. In Bournemouth mussten die Einsatzkräfte sogar einen "ernsten Zwischenfall" auslösen, weil die Lage nicht mehr beherrschbar war. Das gibt den Einsatzkräften mehr Rechte und Abstimmungsmöglichkeiten.
Am bisher heißesten Tag des Jahres in Großbritannien haben trotz Corona-Pandemie die Menschen dicht gedrängt an den Stränden gelegen. Besonders beliebt waren am Mittwoch südenglische Badeorte wie Bournemouth und Brighton. Am Flughafen London-Heathrow wurden am Nachmittag fast 33 Grad gemessen.
Die britischen Medien berichten über die unfassbaren Bilder: Die "Daily Mail" schreibt von einer "menschlichen Flut" und berichtet von 33 Tonnen Müll am Strand innerhalb von 48 Stunden am völlig überfüllten Strand von Bournemouth. Außerdem habe es Schlägereien unter Betrunkenen gegeben.
"Daily Telegraph" zitiert einen alten Spruch auf seiner Titelseite, der vor der Corona-Pandemie als humorvolle Erklärung für die vielen Sonnenbrände britischer Urlauber gedient hatte. "Nur verrückte Hunde und Engländer gehen mittags in die Sonne", schreibt die Zeitung.
Innerhalb Englands sind auch in der Corona-Krise schon lange Tagesausflüge erlaubt. Damit zieht es unter anderem Menschen aus der Millionen-Metropole London an die Küsten. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.