Schon über 230 Tote

Coronavirus: Italien riegelt zig Provinzen ab - auch Venedig!

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Keiner darf rein oder raus. Im Kampf gegen das Coronavirus greift die Regierung zu immer drastischeren Maßnahmen. Das Land zittert vor dem Kollaps.

Nachdem in Italien 233 Personen am Coronavirus gestorben sind und sich 5.883 Menschen infiziert haben, befürchtet die Lombardei den Zusammenbruch ihres Gesundheitssystems. Die Krankenpfleger auf den Intensivstationen warnten, dass bald die Grenzen der Belastbarkeit der Krankenhäuser erreicht werden könnte.

"Die Gefahr ist, dass wir bald den Punkt erreichen, in dem wir den Patienten nicht mehr die richtige Unterstützung garantieren können", sagte der Gesundheitsbeauftragte der Lombardei Giulio Allera bei einer Pressekonferenz in Mailand. Er appellierte an die Bevölkerung, die sozialen Kontakten so stark wie möglich einzugrenzen. "Wir müssen unser soziales Leben verringern, doch diese Botschaft scheint nicht wirklich angekommen zu sein. Die Bevölkerung muss begreifen, dass wir unser Leben einbremsen müssen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern", so Gallera.

Davor hatten die auf den Intensivstationen eingesetzten Krankenpfleger gewarnt, dass sich trotz des großen Engagements des sanitären Personals die Epidemie weiterhin ausbreite. Um einen Zusammenbruch der Krankenhäuser zu vermeiden, seien weitere Maßnahmen zur Eingrenzung der Infektion notwendig.

Italienische Regierung will Lombardei abriegeln

Im Kampf gegen die eskalierende Coronavirus-Epidemie will die italienische Regierung noch drastischere Maßnahmen ergreifen. So soll in der Lombardei ein Ein- und Ausreiseverbot verhängt werden, geht aus dem Entwurf einer Regierungsverordnung hervor, die das Kabinett am Samstagabend, oder am Sonntag verabschieden sollte.

Die bis zum 3. April geltende Maßnahme betrifft laut Informationen von Medien auch 13 Provinzen in den norditalienischen Regionen Piemont, Venetien und der Emilia Romagna, in denen viele Infektionsfälle gemeldet wurden. Betroffen sind die Provinzen Modena, Parma, Piacenza, Reggio Emilia, Rimini, Pesaro e Urbino, Venedig, Padua, Treviso, Asti und Alessandria. Nur mit Sondergenehmigungen wird man diese Provinzen betreten oder verlassen dürfen. Mitarbeiter aus dem Gesundheitssystem dürfen keinen Urlaub nehmen, geht aus dem Entwurf hervor. Was das für die Touristen in den betroffenen Provinzen heißt, ist vorerst noch unklar.

Geschlossen werden in der Lombardei und den 13 Provinzen Sportzentren, Museen, Kinos, Kulturzentren, Theater und Skipisten. Einkaufszentren sollen lediglich von Montag bis Freitag offen sein. Ausgesetzt werden zivile und religiöse Zeremonien. Die Maßnahme gilt auch für Trauerzeremonien. Cafés und Restaurants bleiben offen, doch die Inhaber müssen dafür sorgen, dass die Kunden eine Distanz zueinander von mindestens einem Meter bewahren.


 

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