Industriekommissar Günter Verheugen soll angeblich mit seiner Kabinettchefin Petra Erler nackt auf einem FKK-Strand in Litauen fotografiert worden sein.
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso will laut seinem Sprecher Johannes Laitenberger neue Aufregungen über angebliche Nacktfotos von Industriekommissar Günter Verheugen und seiner Kabinettchefin Petra Erler an einem FKK-Strand in Litauen nicht kommentieren. "Privaturlaube brechen nicht die Regeln der Kommission," sagte Laitenberger am Donnerstag vor Journalisten. "Der Präsident hat klar gemacht, dass er aus Respekt vor der Privatsphäre von Menschen deren Privatleben nicht kommentieren will."
"Ehrenkodex" jederzeit gültig
Durch solche Bilder
werde nicht die Würde derjenigen in Frage gestellt, die abgebildet sind,
sondern die Würde derjenigen, die sie verwenden, betonte der
Barroso-Sprecher. Der Ehrenkodex für die Kommissare sei "jederzeit gültig",
dies widerspreche aber nicht dem Verhalten in Privaturlauben.
Erler wurde befördert
Um Urlaubsfotos des deutschen
Kommissars und seiner Kabinettchefin hatte es bereits im Oktober Aufregung
geben. Verheugen hatte den Verdacht, die Bekanntschaft mit Erler habe schon
zum Zeitpunkt ihrer Beförderung im April bestanden, als Verleumdung
zurückgewiesen. Barroso hatte schon damals gesagt, dass die Beförderung
Erlers korrekt war.
Rücktrittsforderung
Die deutsche CSU-EU-Abgeordnete Gabriele
Stauner fordert indes in einer Presseaussendung den Rücktritt Verheugens
oder seine Abberufung: "Verheugen muß zurücktreten bzw. von der
Bundesregierung abberufen werden. Mit so einem Klotz am Bein kann man nicht
in die Ratspräsidentschaft im 1. Halbjahr 2007 starten".