5 Gäste von Rabbi schwer verletzt

Das ist der Macheten-Terrorist von New York

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Ein Anschlag zum Chanukka-Fest mit fünf Verletzten erschüttert die USA

Während des jüdischen Chanukka-Festes sind die USA von einem blutigen Anschlag auf Juden im Haus eines Rabbiners erschüttert worden. Bei dem Angriff mit einer langen Stichwaffe in Monsey im Bundesstaat New York wurden am Samstag nach Behördenangaben fünf Menschen verletzt. Der 37-jährige Thomas Grafton wurde festgenommen.
 
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo sprach von einem "Terrorakt", US-Präsident Donald Trump rief zum Kampf gegen die "Geißel Antisemitismus" auf.
 
Video zum Thema: Messer-Attacke bei jüdischer Feier
 

Chanukka-Fest

Der Angreifer verübte seine Tat während einer Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka. Laut der Organisation Orthodox Jewish Public Affairs Council (OJPAC) schwebten zwei der fünf verletzten chassidischen Juden in Lebensgefahr. Der Augenzeuge Aron Kohn beschrieb die Tatwaffe als eine Machete von der "Länge eines Besenstiels". "Ich habe um mein Leben gebetet", sagte der 65-Jährige.
 
Laut Kohn versuchte der Angreifer auch, in die Synagoge nebenan zu gelangen. Diese sei aber verschlossen gewesen.
 
Das ist der Macheten-Terrorist von New York
© angela weiss/afp
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Yossi Gestetner, Mitbegründer der Organisation OJPAC im Hudson-Tal, sagte der Zeitung "New York Times", einer der Verletzten sei ein Sohn des Rabbiners. In dessen Haus seien vieletzend Menschen gewesen. "Alle schrien und gerieten in Panik und riefen 'raus, raus, raus'", sagte der 30-jährige Joseph Gluck vor Journalisten.
 

"Abscheuliche Tat"

Gouverneur Cuomo erklärte, er sei "entsetzt" über die "abscheuliche und feige Tat". Im Bundesstaat New York gebe es "keine Toleranz für Antisemitismus". Cuomo teilte mit, er habe die Abteilung für Hasskriminalität der Polizei eingeschaltet, der Angreifer müsse mit "der ganzen Härte des Gesetzes" bestraft werden.
 
"Dies ist ein Terrorakt. Ich denke, dies sind einheimische Terroristen. Sie versuchen, Angst zu verbreiten", sagte Cuomo vor Journalisten in Monsey, 50 Kilometer nördlich von New York City. Angetrieben von Hass begingen die Täter "Massenangriffe", sagte Cuomo mit Verweis auf frühere Angriffe gegen jüdische Einrichtungen.
 
Der rund zwei Stunden nach der Tat festgenommene 37-Jährige muss sich nun in fünf Anklagepunkten wegen versuchten Mordes und Einbruchs verantworten. In einer Voranhörung vor Gericht plädierte er am Sonntag auf nicht schuldig. Er soll am 3. Jänner erneut vor Gericht erscheinen. Seine Kaution wurde auf fünf Millionen Dollar (4,47 Millionen Euro) festgesetzt.
 
In Monsey lebt eine große jüdische Gemeinde. Sie stellt rund ein Drittel der Bevölkerung.
 

Trump will Antisemitismus "ausrotten"

US-Präsident Donald Trump verurteilte die Tat in Monsey als "entsetzlich". "Wir müssen alle zusammenkommen, um die böse Geißel des Antisemitismus zu bekämpfen, ihr entgegenzutreten und sie auszurotten", schrieb Trump im Onlinedienst Twitter.
 
Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio twitterte, jedes erdenkliche Mittel müsse genutzt werden, "um diese Angriffe ein- für allemal zu stoppen". Der Direktor der Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, forderte verstärkte Schutzmaßnahmen für die jüdische Gemeinschaft.
 
Israels Präsident Reuven Rivlin zeigte sich ebenfalls schockiert. Er rief dazu auf, das "Übel" des Antisemitismus gemeinsam zu bekämpfen, das "rund um die Welt" eine Gefahr darstelle. Regierungschef Benjamin Netanyahu verurteilte "die jüngsten Demonstrationen von Antisemitismus".
 
In den USA hat die antisemitische Gewalt in den vergangenen Jahren zugenommen. Betroffen davon ist auch der Großraum New York. Am 10. Dezember hatten zwei Angreifer in Jersey City vier Menschen getötet. Im Oktober 2018 ermordete ein 46-jähriger Angreifer in einer Synagoge in Pittsburgh elf Menschen.
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