Es gibt keine Hinweise auf einen politischen oder islamistischen Hintergrund.
Nach der Bluttat von München hat die Polizei keine Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund des Täters. Es gebe hingegen Erkenntnisse über eine Beschäftigung des 18-Jährigen mit dem Thema Amoklauf, sagte Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä am Samstag. Der Einzeltäter hatte demnach keinen Bezug zur Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS).
Der 18-jährige Deutsch-Iraner erschoss den Erkenntnissen zufolge am frühen Freitagabend neun Menschen und tötete sich dann selbst. Ingesamt 27 Personen seien im Zuge der Ereignisse verletzt worden, nicht nur durch Schüsse. Die Staatsanwaltschaft geht nicht von einer "politischen Motivation" des Täters. Er handele es sich um einen "klassischen Amoktäter". Demnach befand sich der Täter offenbar wegen psychischer Probleme in Behandlung.
Der Deutsch-Iraner nutzte für seine Tat eine 9mm Glock-Pistole. Diese habe der 18-Jährige offenbar illegal besessen, da die Seriennummer der Waffe ausgefeilt war, sagte der Präsident des bayerischen Landeskriminalamts, Robert Heimberger.
Der Täter hat möglicherweise einen Facebook-Account gehackt, um möglicherweise Menschen zum Tatort zu locken. Das müsse aber noch geklärt werden, es spreche aber vieles dafür.
Die Toten stammten alle aus München und Umgebung. Es seien keine Auswärtigen oder Touristen betroffen gewesen, sagte Polizeipräsident Andrä. Das kosovarische Außenministerium teilte mit, unter den Toten seien drei Kosovaren im Alter zwischen 14 und 21 Jahren.
Viele Todesopfer waren minderjährig. Zwei 15-Jährige und drei 14-Jährige seien ums Leben gekommen, berichteten die Ermittler. Die weiteren Opfer seien 17, 19, 20 und 45 Jahre alt gewesen. Unter den neun Todesopfern seien drei Frauen gewesen.