Boeing laut Zwischenbericht für Absturz in Äthiopien verantwortlich
Der Absturz einer Boeing 737 MAX im März 2019 in Äthiopien wurde Insidern zufolge durch die Bauweise des Flugzeuges verursacht. Das gehe aus einem Entwurf des Zwischenberichts zur Absturzursache des Flugs 302 der Ethiopian Airline, bei dem alle 157 Menschen an Bord ums Leben kamen, hervor, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters gegenüber am Freitag sagten.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) habe nun die Möglichkeit, Bedenken zu äußern oder Änderungen vorzuschlagen. Ein Sprecher der NTSB bestätigte, dass die Behörde den Entwurf des Zwischenberichts erhalten habe. Boeing lehnte eine Stellungnahme ab.
Fehlfunktion des Kontrollsystems
Laut der Agentur "Bloomberg", die zuerst über den Inhalt des Entwurfs berichtete, sagen die Schlussfolgerungen wenig oder nichts über die Leistung von Ethiopian Airlines oder ihrer Flugbesatzung aus. Dies habe bei einigen Teilnehmern der Untersuchung Bedenken hervorgerufen. Der äthiopische Zwischenbericht steht damit im Kontrast zum im vergangenen Oktober veröffentlichten Abschlussbericht Indonesiens zum Absturz einer Lion Air Maschine mit 189 Toten.
Der Bericht der indonesischen Aufsichtsbehörde machte in erster Linie eine Fehlfunktion des Kontrollsystems MCAS für das Unglück der 737 MAX Ende Oktober 2018 verantwortlich. Dieses System führt zum automatischen Absenken der Flugzeugnase bei drohendem Strömungsabriss. Neben Technikproblemen hätten aber auch Fehler der Crew und mangelnde Wartung den Absturz der Maschine des Billigfliegers Lion Air mit verursacht.
Das Boeing-Modell 737 MAX ist seit März 2019 aus dem Verkehr gezogen, nachdem bei den Abstürzen in Indonesien und Äthiopien innerhalb von fünf Monaten 346 Menschen ums Leben kamen. Das Flugverbot für die 737 MAX hat dem amerikanischen Flugzeugbauer im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren einen Verlust eingebrockt.