Deutscher Finanzminister will angesichts des Brexits Frankfurt als internationalen Finanz-Handelsplatz stärken.
Deutschland und China wollen den gegenseitigen Marktzugang für Banken und Versicherungen spürbar verbessern. "Es geht darum, entgegen der derzeitigen Trends, Fortschritte bei der Vertiefung der Zusammenarbeit zu erreichen", sagte der deutsche Finanzminister Olaf Scholz am Freitag beim zweiten deutsch-chinesischen Finanzdialog in Peking. Dort beriet er im Beisein von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann neue Kooperationen mit Chinas Vizepremier Liu He. Er ist zugleich der Chefunterhändler der Regierung für die Lösung des US-chinesischen Handelskonflikts. Geplant sind neue deutsch-chinesische Abkommen für eine Kooperation der Bankenaufsichten beider Staaten sowie ein Vertrag für eine stärkere Zusammenarbeit beim Wertpapierhandel. Ziel ist es, dass Banken und Versicherungen beider Länder jeweils einen besseren Marktzugang bekommen - und Hürden abgebaut werden. Scholz will im Zuge des Austritts Großbritanniens aus der EU und einem möglichen Bedeutungsverlust des Bankenplatzes London vor allem Frankfurt als internationalen Finanz-Handelsplatz stärken. Liu He und Scholz betonten beide die guten Beziehungen - die nach dem Handels- nun auch im Finanzsektor deutlich intensiviert werden sollen. Scholz betonte wiederholt bei seiner ersten China-Reise als Vizekanzler, die Bedeutung des Multilateralismus und die Kooperation mit China in Zeiten, wo neue Handelskonflikte drohen - und US-Präsident Donald Trump China mit weiteren Strafzöllen im Volumen von rund 200 Milliarden Dollar droht, wenn man bis März keine Einigung findet.