Der Afghane Farhad N. (24) raste in München mit einem Mini Cooper in eine Verdi-Demo. 30 Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt.
Ein schrecklicher Vorfall erschüttert München: Farhad N. (24) raste am Donnerstag um 10.30 Uhr mit einem Mini Cooper in eine Verdi-Demo auf der Münchener Seidlstraße, verletzte 30 Menschen – darunter ein zweijähriges Kind. Ermittler prüfen einen extremistischen Hintergrund.
Farhad N. kam 2016 als unbegleiteter Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland. Im Februar 2017 stellte er einen Asyl-Antrag. Wie sich herausstellte hatte er dasselbe in Italien getan. Sein Antrag wurde abgelehnt. Farhad N. blieb aber, denn er hatte beim Verwaltungsgericht geklagt. Über Jahre zog sich das Verfahren hin. Erst 2020 wurde seine Abschiebung beschlossen, doch er erhielt eine Duldung. Im Oktober 2021 hat er eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bis Oktober 2023 bekommen, wie "Bild" berichtet. Die wurde als Fiktionsbescheinigung verlängert bis 22. April 2025.
Vom Influencer zum mutmaßlichen Täter
Während seines Aufenthalts in Deutschland machte sich N. als Bodybuilder einen Namen, gewann regionale Meisterschaften und sammelte Tausende Follower auf Social Media (68.000 Menschen folgten ihm auf Instagram, 32.800 auf TikTok). Dort präsentierte er sich in luxuriöser Kleidung, mit teuren Uhren und Autos. Woher sein Geld stammte, ist unklar. Nach der Tat wurden seine Accounts gelöscht.
Ermittlungen und mögliche Motive
Die Polizei geht davon aus, dass N. als Einzeltäter handelte. Offen bleibt, ob er sich spontan radikalisierte oder als "Schläfer" jahrelang auf einen Anschlag wartete. Der Zeitpunkt der Tat – kurz vor der Münchener Sicherheitskonferenz und zehn Tage vor der Bundestagswahl – stützt die Schläfer-These, wie "Bild" unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet.
Ministerpräsident Markus Söder spricht von einem "mutmaßlichen Anschlag". Die Ermittlungen dauern an.